Der schwere Gang

Die Sorgen die einen Beschäftigen sind ein Ausdruck der Ohnmacht gegenüber Situationen, die einen Menschen erschöpfen oder gar von unlösbarer Natur scheinen. Es ist eine Art Kniebeuge vor dem Druck, der sich von allen Seiten auf einen aufbaut. Je tiefer man sich dabei verbeugt , desto schwieriger ist es zum einen sich wieder aufzurichten und auch scheint einem die Last dabei immer schwerer.

Das verzwickte ist dabei, dass es wenig Grund zur Besserung gibt, ist doch der eigene Charakter nicht in der Lage gewesen die Last vor dem entstehen abzuwenden. Durch diese weitergehende Mitschuld an der Last, verschlimmert das Problem noch und bringt den Belasteten zur Resignation. Die Ereignisse Überschlagen sich und scheinen zunächst langsam und dann stark wachsend in einer Art Klimax zu enden. Vorher wurde dabei nur entschieden ob es ein positiver oder negativer Ausgang wird.

Natürlich kann man sich auch sorgen, wenn abzusehen ist, dass es eigentlich keinen Grund zur Sorge gibt, allein aus Sorge vor der Sorge. So hätte man eigentlich gezeigt, dass eben diese unsausweichlich ist. Außer natürlich für einen Nihilisten. Einer der glücklichsten Menschen auf Erden, würde er an das Glück glauben.

Die einzige Waffe des Sorgenden, und das sind wir alle anscheinend, ist die Verklärung des selbigen. Wir betäuben uns mit Wissen, Geld, Gefühlen, Bräuchen, Syntax und Symetrie, vermeintlicher Harmonie und Geheimnissen vor der immerwährenden Sorge.

Die Sorge ist dabei irgendwann keinem bestimmten Thema mehr gewidmet sondern lebt aus sich selbst und nährt sich von der sorgenden Person, sowie von anderen Sorgenden. Es ist ein selbsterhaltendes System. Das Problem, der sorgende selbst, kann sich nicht befreihen, weil es andere sorgende gibt und die andere sorgenden sehen wiederum andere.

Den Anstoß zu aller Sorge gab dabei die Erkenntnis dem Menschen, also seinem Bewustsein von sich selbst und anderen.

Sorge dich nicht , lebe , ist dabei ein naiver Ansatz für die Lösung des Problems, weil es das Leben als Lösung sieht, ist es doch in Wirklichkeit das Leben selbst, was Sorge bereitet. Aktivitäten gleich welcher Art lenken davon ab, lösen aber nicht das sorgenauslösende Problem, welches unlösbar ist.

Wieso dann das Sorgen, wenn es eh unlösbar scheint ? Ist es nicht fast schon eine Komödie, wenn wir uns um Dinge kümmern , die nicht existent sind. Ein Tanz um einen leeren Punkt sozusagen. Es wirft uns doch um einige Aktivität zurück, verwenden wir doch Zeit für etwas nicht existentes….

… auch nur ein Versuch diesen Text ins positive zu ziehen, aber das schaffe ich jetzt mal nicht.

Gut nacht.

Ein Gedanke zu „Der schwere Gang“

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