Wenn ein Vogel fliegt , dann tut er das doch nicht so wie er es gerne möchte, sondern so wie die Luft, der atmosphärische Druck und die Winde ihm das vorgeben. Er kann zwar versuchen dagegen zu flattern oder halt so minimalen Auftrieb zu schaffen, aber allzu oft sieht man eine Möwe, die gerade so in der Luft steht, weil sie nicht anders kann und wenn ein Vogel Pech hat, dann wird es doch bestimmt schon mal vorgekommen sein, dass ein solcher in Regionen getragen wurde, in denen er selbst nicht mehr überleben kann.
Wie verhält es sich jetzt mit dem Mensch. Er geht , heute, auf Fußgängerwegen, Straßen oder generell auf vorgegebenen Strecken. Er nimmt aber trotzdem an, die Freiheit zu besitzen überall hingehen zu können. Ich möchte denjenigen sehen, der heute den Fußweg verlässt und über das Feld läuft um zu dem Baum zu kommen, den er schon immer gesehen, aber nie berührt hat.
„Ich möchte denjenigen sehen, der heute den Fußweg verlässt und über das Feld läuft um zu dem Baum zu kommen, den er schon immer gesehen, aber nie berührt hat.“
Gefällt mir sehr gut, ein Ausrufezeichen hätte diesem Aufruf vielleicht noch ein wenig mehr Dramatik verliehen!
Dennoch: „Er geht , heute, auf Fußgängerwegen, Straßen oder generell auf vorgegebenen Strecken. Er nimmt aber trotzdem an, die Freiheit zu besitzen überall hingehen zu können.“
So pauschal kannst du das nicht sagen. 95% der Weltbevölkerung werden sicherlich in dieser Art „Freiheit“ gefangen sein, aber bedenke nur die Fortschritte und Erfindungen der letzten tausend Jahre! All das, was für uns heute selbstverständlich – wie ein Auto, Telefon – ist, wäre nicht vorhanden, wenn nicht EIN EINZELNER den Weg verlassen und seine eigenen Entdeckungen gemacht hätte.
Trotzdem verstehe ich deinen Gedankenansatz. Macht es dich traurig? Mich ehrlich gesagt schon. Ich denke darüber nach, ob wir überhaupt noch die Möglichkeit haben, absichtlich aus der Spur zu kommen, um unsere eigene zu legen. Aber an dieser Stelle musst du dich fragen: Wenn wir es gar nicht mehr versuchen, wie soll es uns dann noch gelingen?
Also: Nicht Aufgeben. Kämpfen. Rebellieren. Der „Freiheit“ entkommen. (Und damit meine ich vor allem den Begriff Freiheit. Ich habe einmal in einem schlauen Buch gelesen, dass Freiheit ein von Menschen erschaffendes Ideal ist, dass durch die Tatsache, dass es ein erstrebenswertes Ideal ist, gar nicht zu erreichen ist. Man sei erst wirklich frei, wenn man sich von der Freiheit lossagt.)
LikeLike