Die klassischen Hauptreligionen versprechen etwas ganz elementares : Das ewige Leben.
Ich will nicht ewig leben. Ich will es weder im Jenseits noch im Diesseits. Nicht in meiner jetzigen Form und nicht in einer anderen. Ich will nicht alles Vergessen um neu zu beginnen und ich will nichts für immer behalten.
Die Weltreligionen eröffnen uns eine Zukunft, die mit ihrer Verehrung, bei genauer Betrachtung und bei der Berücksichtigung des Individuums als eines, welches sich mit der Zeit belastet und nie aufhört sich zu Sorgen, eben zu Denken, auf eine Warnung hindeuten vor dieser Zukunft.
Ich will einfach nicht mehr sein. Endlich nicht mehr sein. Diese verheißungsvolle Zukunft, an diese will ich glauben. Sie ist mir die, die ich mir am sehnlichsten herbei wünsche, in der Gewissheit, dass mein Dasein unbedeutend für den Fortbestand des Ganzen ist.
Interessante Ansicht.
So will ich aber doch Anmerken, dass die Ansicht, es ginge um das ewige Leben nicht der Grund ist für den Beitritt einer dieser Weltreligionen und die Einschätzung, dieses wäre Elementar ist ebenso wage.
Man sollte sich andererseits auch in’s Bewusstsein holen, dass unter Umständen das Gedankengut des „ewigen Lebens“ nicht unbedingt so trivial zu erfassen ist.
Wenn man es so trivial sehen würde: Was würde dich das stören, „neu zu beginnen“, wenn du dir dessen nicht einmal bewusst bist?
Trotzdem interessant, dass du dich doch als Teil eines Ganzen siehst.
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