Was noch fürchten?

Die Furcht verschwindet wohl in dem Moment, wo wir uns nicht mehr vorstellen können zu verlieren.
Die gesamte aufgeschichtete Masse an Ich, ist sich so eins, das es nicht mehr in die
Einzelteile aufgetrennt werden kann, aus denen es besteht. Ich bin sicher, dass ich das
schon sehr,sehr lange nicht mehr kann.
Vor allem aber fürchtet man nicht mehr, wenn der Moment auch nicht mehr entwirrt werden kann.
So wird er entweder zu einer Erinnerung, die sich mit dem deckt, was schon mal war oder vielleicht wird er auch zu etwas, was man so schnell wieder vergisst, dass man nicht die
Zeit hatte sich daran zu erinnern.
Die vielen Chancen sich aus dieser Masse zu befreien, werden in fast jedem Augenblick dafür
sorgen, dass ich mich zu Tode erschrecke und panische Bauchschmerzen bekomme, allein daran zu denken. Das befreien, fühlt sich nicht nach einer Befreiung an, sondern eher nach einer Zwangsentwöhnung. Vielleicht so wie jemand, der dir sagt, dass du nicht mehr nach Sauerstoff gieren sollst und dir deswegen die Kehle zuschnürt.
Dieses Gefühl jedoch ist die Furcht, die akute Furcht, die sich rekursiv immer wieder selbst aufrufen kann und nur dadurch gebrochen wird, wenn wir sie verstehen. Die Furcht ist nicht echt, sie führt nur von einem Standort in den nächsten, wo wir uns nicht zu fürchten brauchen, sondern wo wir wie vorher sind, nur äußerlich anders.

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