Wunsch und Trieb sind im Menschen verankert, wie das
Atmen und der Durst.
Eine Gesellschaft, eine Zusammenkunft von Individuen,
die diesen beiden Prinzipien unterliegen, muss sich damit
auseinandersetzen. Wunsch und Trieb haben nämlich das
Potential wie nichts zweites die Gesellschaft wieder zu
zerreißen.
Der Kapitalismus ist davon geprägt, dass eine Währung an
Stelle der Arbeitskraft tritt. Sie vertritt den Wert dieser
Arbeit und ermöglicht es dem einzelnen diesen Wert gegen
Materielles und Dienstleistungen einzutauschen. Es projeziert
damit die Möglichkeit der Wünsche und des Triebes auf ein
konkretes Ding.
Und das ist es, was der Kapitalismus gut macht. Der Wunsch ist
keine abstrakte Vorstellung mehr, sondern kann geplant werden.
Gleichzeitig regelt das Kapital den Wunsch und den Trieb und
passt sie an die Gegebenheiten an, die zur Zeit herrschen. Das
aber passiert wiederum nicht durch Zwang, denn ein absolut
freier Kapitalismus würde sich durch sich selbst regulieren.
Grundlegend dafür ist der Wert, der sich durch Konsumenten und
Gegebenheiten selbst eine Grenze setzt. Und auch nur diese Wünsche
und Triebe können befriedigt werden. Nämlich nur dann wenn auch
die Voraussetzungen dafür gegeben sind.
So bleibt ein Gesellschaft bestehen, die sich durch eine kleine
Abstraktion die großen Abstraktionen in Wunsch und Trieb realistischer
macht.