Weil ich nicht anders kann…

So wie jedes Mal und schon oft hier aufgeführt, fehlt mir die Distanz zum Moment. Wenn mir jedes Mal, wo ich etwas dummes getan habe sofort die Distanz gegeben wäre, die ich brauche um diese Dummheit zu erkennen, wäre ich ein glücklicherer Mensch. Aber die Distanz habe ich nicht in diesem Moment.

Ich verfolge dabei auch den falschen Ansatz. Anstatt mich mit dem Gegenstand auseinander zu setzen und so eine Distanzierung zu erreichen, eine Distanz von mir selbst, versuche ich die Situation „auszuhalten“ und dann über die Zeit distanziert zu betrachten. Das Aushalten muss jetzt vieleicht noch genauer ausgeführt werden.

Es gibt Situationen, Dinge, Verhalten und so weiter, was in der einen Situation völlig ok und normal sind und ich verschwende keinen Gedanken daran. Oder ich kann sie einfach ausblenden und das ist ok. Andere male erlebe ich sie per Aussenschau und kann, weil ich nicht betroffen bin meinen ruhigen, intellektuellen bzw. pseudo-intellektuellen Quark dazu abgebeben. Aber auch öfter betreffen mich die Dinge direkt und unmittelbar. Dann bin ich Gegenstand einer Situation oder mir wiederfahren Dinge und ein bestimmtes Verhalten betrifft mich. Und wenn ich mir dann Denke, dass ich das jetzt nicht will, dann kann ich es nicht fallen lassen, sondern beziehe es absolut auf mich.

Das fühlt sich dann an, wie ein Stich, wie ein Eingriff in mein Ich, den ich nicht möchte und den ich absolut unmöglich finde. Ich kann mir dann nicht vorstellen wie irgendein Mensch so handeln kann, wie irgendein Ding so sein kann und wie mir so etwas passieren kann. Und in jedem dieser Sätze bin ich verwickelt. Was ich dann versuche ist das Aushalten. Ich lasse diese Dinge ganz nah an mich heran, aber ich versuche nicht zu zeigen, wie nah sie mir gehen. Ich überspiele es und reagiere gelassen. Der ein oder andere kann das lesen und merkt dann, dass was nicht stimmt. Im schlimmsten Fall versucht er darauf einzugehen und thematisiert mein Aushalten. Dann wird es entweder viel, viel schlimmer oder ich finde eine Möglichkeit der Entspannung. Das kann auch in einfachen Gesprächen passieren. In diesen Gesprächen finde ich dann keine Lösung, sondern versuche den Umstand weg zu diskutieren, dass ich ein Problem hätte. Das ich zum Beispiel etwas nicht verstanden habe.

All das verstehe ich unter Aushalten. Und viel geht schief deswegen. Es geht nicht um diese Art von Aushalten. Es geht um die Distanz im Moment zu finden. Natürlich das ganze an sich heran zu lassen und zu erfühlen aber auch dann so weit reflektieren zu können, dass man das theamtisiert, was dann nicht stimmt. Und vor allem nicht sich selbst als Maxim zu erklären, damit man sich nicht einen möglichen Lösungsweg versperrt. Aber trotzdem beharren auf dem, was man denkt, wenn man davon überzeugt ist.

Und wenn ich das im Hinterkopf behalte, dann geht es nicht mehr darum ein Argument zu gewinnen. Dann ist noch nicht mal die Zustimmung des anderen besonders wichtig, aber der Weg dahin und zu erkennen, wieso man selbst so ist, wie man ist.

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