Hör auf ein Ich zu sein

Am Ende musst du dir selbst verzeihen, denn ich habe alles verziehen, wenn es denn je etwas zu verzeihen gab.

Ich nämlich weiß darum wie schwer es ist, mehr als alle anderen. Wenn es dir leicht fallen würde, dann, in deinem Sinne, wäre es schlimmer, als wäre es so wie es ist.

Vergiss also bitte nicht, dass wir als Menschen all das zu ertragen haben und nicht als Ich. Was wir ertragen, dass haben wir geschafft als Menschen und nicht als Ich. Wie es weiter geht, werden wir als Menschen zusammen herausfinden und nicht als Ich.

3 Gedanken zu „Hör auf ein Ich zu sein“

  1. Und wenn ein Ich stärker empfindet als das Kollektiv? Wenn ein Ich bei einem verkrüppelten Fuß einer Taube die Relation zum Wettbewerbskampf der Gesellschaft zieht, während ein anderer an der Taube vorbei geht und seinen unbescholtenen Gedanken weiterhin nachhängt, dann muss das Ich doch nicht sich selbst, sondern dem Kollektiv verzeihen, das so unaufmerksam und uneinsichtig handelt. Wenn all den Menschen das Leid nicht bewusst ist, das sie zu ertragen haben, dann ist die Last des Ichs doch umso größer und er kann sich dessen nicht einmal entbehren, ohne selbst ein Teil des Kollektivs zu werden. Und wäre er nun ein Teil des Kollektivs, träten wir auf der Stelle, zumindest liegt diese Vermutung in Zusammenhang mit deinen Einträgen „Was tun“ und „Die Veränderung im Großen“ nahe.

    Liebe Grüße

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    1. Es geht um eine Schuld, die das Ich nicht ertragen kann. Der Text versucht eine Anleitung zu sein mit dieser Schuld trotzdem leben zu können. Der Text „Was tun“ (15.06) ist dafür tatsächlich der Ursprung dieser Schuld und „Hör auf ein Ich zu sein“ (14.06) ist die Antwort auf die Frage, die bis dahin noch nicht gestellt wurde. Ich erinnere mich nicht mehr genau daran, aber ich denke dass die Antwort hier nicht funktioniert und deshalb noch mal die Frage gestellt wurde. Zuletzt erhebt dieser Text absolut keinen Anspruch auf die Allgemeinheit sondern ist wenn überhaupt eine persönliche Krücke gewesen.

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  2. Ich verstehe, dann habe ich den Text falsch aufgefasst. Gerade habe ich ihn unter Berücksichtigt deiner Erläuterung noch einmal gelesen. „Persönliche Krücke“ klingt gut, er wirkt tröstend.

    Liebe Grüße

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