Die Veränderung im Großen

Ich will kein schlechter Mensch sein. Das will vermutlich niemand, wenn er nicht muss. Und doch ist es mir unangenehm, wenn mich Menschen auf meine Fehler hinweisen. Dann versuche ich gerne dagegen zu argumentieren. Je weniger ich gegen das Argument sagen kann, desto mehr wechsele ich dann auf eine Metaebene um zumindest das gegnerische Argument zu entkräften, kann ich doch mein eigenes gleich in die Tonne werfen.

Worum es genau geht, ist der Vegetarismus, die Flüchtlingssituation in Deutschland und den biologischen Anbau. Ich habe eine sehr vom Humanismus geprägte Einstellung. Diese kann in seiner extremsten Form gegen das erste und das letzte Argument gehen. Dann nämlich wenn mit Hilfe von Gentechnik und dem Töten von Tieren ein Menschenleben gerettet werden kann. Als Mensch sehe ich mich nicht in der Lage zu abstrahieren und würde mich zwar als Lebewesen sehen, wie auch ein Tier ein Lebewesen ist, nur auch als ein Lebewesen aus einer bestimmten Gattung. Da mag ich dann auch befangen sein, aber ich fühle mit einem Menschen mehr mit, kann ihn besser verstehen und schätze seinen Wert für die Gesellschaft höher ein, als für jedes Tier.

Das ist ein starker Anspruch und ich kann ihn noch nicht mal vollständig verteidigen, weil ich noch nie getestet wurde, sondern ihn nur in der Theorie vertrete. Aber ich glaube er ist nicht weniger berechtigt wie der etwas romantische Ansatz, dass wir als Lebewesen alle anderen empfindenden Lebewesen schonen sollten. Das ist eine bewusste Entscheidung, die darauf beruht, Leid zu vermeiden. Nur das man sie ausweitet auf andere Lebewesen, von denen wir annehmen, dass sie Leid genau so oder ähnlich empfinden müssen, wie wir.

Was Vegetarier, Flüchtlingshelfer und Bio-liebhaber gemeinsam haben ist der Wunsch durch Veränderungen in Ihrem Verhalten, Beispiel zu sein für eine Gesellschaft, die Ihre Ideale vollständig vertritt. Also eine Veränderung im kleinen zu leben um eine Veränderung im Großen zu vertreten. Und sie können es tun. Ich frage ich dann, ob Ihr Lebensstil etwas ist, was wirklich alle Menschen leben könnten und ich zweifle. Und es ist natürlich auch ein gewisser Unwille zur Veränderung bei mir da. Und ich bin auch in gewisser Weise faul und möchte nicht so viel Geld für Essen ausgeben. Deswegen ändere ich nichts an meinem alltäglichen Verhalten. Ich lebe in der Hinsicht nicht sehr bewusst, weil es mich nicht interessiert. Mich interessieren andere Dinge und ich setze Energien in diese Themen ein. Das mich deine Interessen nicht so beschäftigen, verstehe bitte nicht als Zeichen, dass ich ein schlechter Mensch bin, aber als eine natürliche Begebenheit, dass ich nämlich andere Interessen habe.

Und bitte, bitte sag mir Bescheid, bevor etwas wirklich schlimmes passiert. Ich rede „harte“ Echtzeitbedingungen schlimm!

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