Mir kam gerade eben der Gedanke, dass ich kaum noch Menschen kenne, die etwas wissen. Viele Menschen wissen nicht mehr, sondern sie zweifeln oder versuchen ein Leben zu leben, in dem sie nichts wissen müssen. Das entlädt sich dann, wenn es um Verantwortung geht und diese Menschen einfach für nichts einstehen können, weil sie über nichts bescheid wissen.
In solchen Momenten rudere ich jetzt schon fast automatisch von meiner eigenen Meinung zurück und denke mir, dass ich eigentlich einen Schritt zu weit gegangen bin. Ich versuche dann das gute in dieser Eigenschaft zu sehen und so kam ich zu dem Titel dieses Beitrags. In unserer Zeit nämlich mangelt es uns eigentlich nicht an Informationen. Oft möchten wir Menschen sagen, die nach Hilfe suchen, dass sie genau so gut auf Google eine Antwort finden können. Und so ist es dann auch oft. Und ich sage so etwas, weil ich genau das selbe tun würde. Ich weiß nämlich nicht viele Dinge. Ich kenne nur die Mittel, wie ich an Wissen kommen kann. Die Frage ist, ob unsere unwissende Gesellschaft dadurch schlechter wird oder besser oder ob es keinen Unterschied macht.
Ich vermute, dass es keinen Unterschied macht. Es ähnelt doch dem Verhalten, dass ganz natürlich scheint. Ich kann die Dinge, die ich in meinem Leben zum Leben benötige. Und das mag früher das Wissen um das Spalten von Feuerholz gewesen sein. Heute ist es das Aufdrehen einer Heizung und das korrekte Lüften. Meine Umgebung prägt mich und zwingt mich optimalerweise, mich so anzupassen, dass ich in ihr Leben kann. Dabei meine ich auch, dass diese Anpassung bedeuten kann, dass ich Dinge auf meine Umwelt anwenden muss, um die geschaffenen Bedingungen nutzen zu können. Die Grundidee jedoch bleibt, dass mich meine Umgebung prägt. Sie hat dazu geführt, dass ich heute etwas Meta geworden bin und statt das konkrete Wissen, nur noch einen Weg kenne nach Wissen möglichst schnell zu suchen und das gefundene Wissen schnell zu filtern / auszuwerten. Deswegen google ich auch für andere, weil ich diese Dinge gut kann. Andere könnten zwar auch googlen, aber ich denke das wird dann zu einem Kuchenproblem. Ich kann nicht so gut verstehen, wieso z.B. meine Eltern nicht so gerne / so gut googlen wie ich.
Die Ausgangsfrage, ob intelligente Menschen etwas wissen dürfen, ist absichtlich provokant gestellt. Mehr Menschen klicken auf diesen Beitrag. Und zudem ist es nicht möglich nichts zu wissen. Denn worum es hier geht, ist die Aussage, dass ich etwas wissen muss, um intelligent sein zu können. Und wenn ich intelligent bin, dann kann ich noch mehr wissen. Ich weiß jedoch nur das, was mir in meiner Situation hilft und was meine Situation erfordert. Denn nur dazu bin ich motiviert.