Ich quäle mich gerade mal wieder durch 16 Uhr und nichts essen Tage. Die Tendenz ist in den letzten Wochen immer wieder nach oben, was mein Gewicht angeht und da wollte ich diese sehr effektive Methode mal wieder probieren. Ich denke in drei Wochen sollte ich auf deutlich unter 90kg gekommen sein.
Leben leben… was soll das bedeuten? Ist es nicht eigentlich unmöglich nicht zu leben, wenn man lebt? Ich denke es gibt die offensichtliche Antwort, welche diese Alliteration, dieses rhetorisches Schmuckelement (wiki) so interpretiert, dass ein Leben ausgekostet werden sollte.
Nun gut, nehmen wir diesen Ansatz und seine vielen Beispiele, die ich in meinem Leben schon erfahren durfte. Da wären
- Fahrt nach Rom
- Fahrt nach Irland
- Wandern im Sauerland
- Fahrten nach Ameland
- Fahrt nach Würzburg
- Clubbesuche
- Trinken nach einem aufgeführtem Stück mit Freunden
- Trinken mit Freunden während um einen herum Feuerwerk den ganzen Himmel leuchten lassen
- 1.Mai
- Tagelang business-mäßig durch mehrere Hotels und Städte ziehen
- Von einem Außentermin mit dem ICE in der ersten Klasse nach Hause fahren
- Silvester in London feiern und tanzen als wenn niemand zusehen würde und umarmt werden von jemandem, den man erst seit 3 Tagen kennt
- In seinen PC treten
Ist das jetzt das Leben leben? Oder ist leben vielleicht noch das Abitur schaffen, den Bachelor bekommen, den Master bekommen, einen festen Arbeitsplatz bekommen, gut bezahlt werden?
Oder ist es noch ein ganz anderer Aspekt über den ich ungerne schreibe. Das ist eine/n Partner/in haben. Eine Familie haben. Glück intensiv teilen und gemeinsames aus dem Nichts schaffen. So zu sagen aufeinander aufbauen um größer zu sein und heller zu leuchten, damit das eigene Leben über das Leben des anderen und mit all dem neuen Leben zu etwas vlt. schon fast heiligem wird?
Grütze. Wenn es schon soweit kommt, könnte das Leben leben auch im Finden eines tiefen Glaubens an das Gute in der Welt bestehen. Es kann auch darin bestehen, dass man erkennt, dass es keine Bedeutung, keinen echten Zusammenhang und kein Schicksal hat.
Eine Fernsehserie, die mich seit zwei Wochen nicht mehr loslässt würde behaupten, dass man sich keine Gedanken machen sollte über sowas.
Und dann gibt es noch den nicht so „rethorisches Schmuckelement“-mäßigen Ansatz. Der besteht daraus, das Leben leben bedeutet, mal wieder abzunehmen. Es bedeutet ein Buch zu lesen, aber nicht zu Ende und dann wieder ein anderes. Es bedeutet auch, dass man die Batterie in der Uhr tauscht und zwei Stunden auf dem Sofa einschläft. Der Ansatz beschäftigt sich mit der Frage nach der richtigen Menge Obst, die man morgen früh essen will und was man morgen auf der Arbeit tun könnte. Dieser Ansatz sorgt dafür, dass man sein Handy für morgen auflädt und die Suppe in den Kühlschrank stellt.
Dieser zweite Ansatz, der mir einfällt kümmert sich nicht um sich selbst. Er nimmt alles so hin, wie es ist, bzw. wie es wird. Er fließt und überlässt die meisten Dinge den Dingen.
Jetzt so ne coole Klammer am Ende, damit der Blogeintrag literarisch wertvoll endet, wäre richtig gut.