Gerade eben habe ich darüber nachgedacht, dass mir im Leben erst ein fast nicht rückgängig zu machendes Ereignis und ein absolut nicht rückgängig zu machendes Ereignis passiert sind.
Das erste, die Scheidung meiner Eltern war fast nicht rückgängig zu machen. Damit meine ich, dass alles dagegen spricht und es mit Sicherheit auch nicht vernünftig wäre, wenn beide wieder zusammen wären, aber es theoretisch möglich wäre. Die Aktion an sich ist nicht unmöglich, nur die Umsetzung hoch unwahrscheinlich.
Das zweite Ereignis ist der Tod meines kleinen Bruders. Selbst wenn man Menschen wieder beleben könnte, dann wäre er schon seit Jahren zu Asche verbrannt worden. Selbst wenn man diese Asche irgendwie wieder zusammensetzen könnte, dann wäre diese im Boden in einer kompostierbaren Urne zerfallen und über das Ökosystem verteilt in alle Richtungen. Es ist absolut unmöglich, dass er wieder leben könnte. Es ist unmöglich, dass es wieder so ist wie früher.
Und jetzt, kurz bevor ich diesen Beitrag geschrieben habe, fallen mir alle möglichen Absicherungen auf, die ich in meinem Leben mache und die mich vielleicht auch daran hindern mich weiterzuentwickeln. Und ich frage mich, ob es ein unbewusster Reflex auf diese Ereignisse ist, die so unverrückbar und nicht rückgängig zu machen sind. Nicht dass ein vorsichtiges Vorgehen immer vom Nachteil wäre. Sicherlich hat es mir in vielen Situationen auch geholfen. Und ich bin auch nicht immer so fürchterlich ängstlich oder vorsichtig, wie ich es jetzt darstelle. Bestimmt nicht.
Aber wie soll ich das überhaupt erkennen können, ob ich mich jetzt selbst aufhalte oder nur vorsichtig bin? Das kann ich doch gar nicht. Selbst wenn etwas in kurzer Hinsicht vielleicht so aussieht, als würde es mir schaden, ich könnte doch nicht vorhersagen, ob es sich vielleicht doch als gut herausstellt. Nur eines, nämlich, wenn ich selbst anfange daran zu zweifeln, ob meine Lebenseinstellung in manchen Bereichen schlecht ist, dann glaube ich, dass ich etwas ändern müsste. Und vielleicht ist das gerade eben der Fall.