Quicky 168

Wenn ich heute etwas im Laden sehe oder online in einem Versand und es mir bestelle bzw. kaufe und mitnehme, dann habe ich ein Produkt erstanden.

Dieses Produkt ist in den allermeisten Fällen bereits in der ein oder anderen Weise verarbeitet worden. Das heißt , dass Arbeit in dieses Produkt geflossen ist. Ich möchte eine Metapher verwenden, in der ich davon ausgehe, dass einem Produkt diese Arbeit anhaftet. Nehme ich also ein Produkt mit, dann stelle ich mir vor, dass ich auch die Arbeit kaufe, die mit diesem Produkt verbunden ist.

Wenn ich nun dieses Produkt verbrauche allerdings, bleibt diese Arbeit unsichtbar, auch wenn es diesem innewohnt, denn ohne die investierte Arbeit, wäre das Produkt nicht da.

Ich behaupte, dass durch die Praxis des Kaufens von Produkten, der Käufer sich von der Realität der Gegenstände, in großen Worten gesprochen, der Realität an sich, entfremdet. Dadurch, das ist die zweite Behauptung, entsteht ein Gefühl der Unverbundenheit mit seiner Umgebung.

Menschen, und in diesem Fall, ich selbst, bin mit dieser Unverbundenheit zu Zeiten recht unzufrieden. Das bitte ich nicht falsch zu verstehen. Die Vorteile von Produkten und die Möglichkeit diese mit Hilfe eines universellen Tauschmittels zu erstehen, sind unbestreitbar. Aber ich fühle mich manchmal etwas zu abstrahiert von den Dingen, die mich umgeben. 

Als eine Art Gegengift hab ich mir zwei Vorgehen angeeignet. Das erste Vorgehen ist das Herstellen von mehr oder weniger komplexen Produkten mit Hilfe sehr einfacher Produkte, in die nur sehr wenig Arbeit geflossen ist. Die allereinfachste und weitgehend geläufigste Variante davon ist das Kochen. Ich habe beim Kochen nicht selten das Gefühl, etwas sehr grundlegendes zu tun. Vor allem, wenn es ein Rezept ist, dass mit Hilfe einfacher Zutaten mehr wird, als die Summe seiner Teile. 

Das zweite Vorgehen ist Dinge zu sehen, die sonst oft verborgen sind. Ein Beispiel ist meine alte Wohnung. In dieser Wohnung, die nur ein einzelnes Zimmer hat, habe ich mich gefragt, was sich unterhalb des Laminats befindet. Das Laminat zu entfernen war mühselig, aber ich habe mich danach und nach dem Austausch des alten Laminats durch ein neues (wesentlich helleres), habe ich mich wesentlich wohler gefühlt. 

Die Dinge und Ihre Prozesse zu verstehen, sind ein, wie ich finde, so wichtiger Teil des seins, dass ich nicht ohne sie auskommen möchte. 

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