Die Ideale werden zur Vorlage

Wenn ich das erste mal etwas tue und ich bin mir sicher, dass es dabei nicht nur mir so geht, dann kann es sein, dass ich es erstaunlich gut kann. Begriffe wie „Anfängerglück“ oder ähnliches kommen mir dabei in den Sinn.

Woher kann das kommen? Eventuell ist es Ausdruck einer perfekten Kopie, die ich mir als Ideal schon sehr oft und sehr lange vorgestellt, aber nie wirklich genutzt habe. Das Ideal kann dabei fast alles darstellen, was irgendwer, den ich durch mich und meine Handlungen ersetzen kann, tut.

In dem Moment wo das Ideal den Bereich der Gedanken verlässt, wird es zu einer Vorlage. Da ich keinerlei Erfahrungen habe, welche diese Vorlage beeinträchtigen würden, führe ich das Ideal auch perfekt aus. Je nachdem wie sich diese Vorlage in mir selbst entwickelt hat, kann es sogar so aussehen, als wäre ich ziemlich gut in dieser Sache, was auch immer sie ist.

Nach dem ersten mal jedoch, habe ich eigene Erfahrungen gemacht. Und diese stören das pure, gedachte Ideal so sehr, dass in manchen Fällen die darauffolgenden Versuche scheitern oder ein ganz anderes Ergebnis liefern. Das Ideal verschwindet oder wird verdrängt durch mich selbst.

Was aber nun, wenn das Ideal nicht real ist?

Eben schaute ich mir ein Video auf Youtube an, welches einen Kaffeeautomaten in Asien zeigte. Der Automat stach durch seine Thematisierung auf, sowie durch sein großes Display, welches mit vielen Animationen den Eindruck eines echten Kaffeeladens erwecken wollte. Der Hauptakteur des Videos nahm sich Zeit mit dem Automaten und hat zuletzt noch einen weiteren Kaffee bestellt. (Es mag sein, dass es noch mehr Kaffees außer der zwei beschriebenen gab, aber ich habe das Interesse an dem Video verloren und sprang ans Ende des Videos.)

Im Anschluss daran hat der Akteur einen weiteren Automaten gezeigt, welcher offensichtlich neben vielen anderen Dingen auch fertige, große Kekse angeboten hat. Der Akteur kauft einen großen, bunten Keks und zuallerletzt sieht man wie er den Keks in den viel zu kleinen Becher taucht.

Diese ganze Szenerie spiegelt für mich einen Ablauf wieder, den ich durchaus als Ideal betrachten würde. Das Ideal ist hier u.a. einen Kaffee zu trinken. Und zu dem Ideal gehört, zumindest bei dem Akteur des Videos ein Keks. Und ein großer, bunter Keks noch dazu. (Der Keks war bunt, weil viele M&Ms darin verbacken waren.)

Dieses Ideal, im Kopf des Akteurs könnte vollständig und absolut gewesen sein. Die Umsetzung jedoch scheitert an der Realität.

Der Kaffeebecher ist zu klein. Der Keks ist zu groß.

Das ist zumindest meine Interpretation. Was denken Sie, verehrter Zuschauer?

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