Ohnmacht

Ich schaue mir zwei Filme an. Einer absolut provokant und melancholisch… mag ich. Der andere Film ist witzig und einfach.. mag ich auch. Und beide habe ich mir genau hintereinander angeschaut. Als ich den ersten zu Ende gesehen habe, dachte ich mir, dass ich den zweiten direkt danach nicht mögen würde. Aber dem war nicht so. Keine 5 Minuten und ich war mit meiner Stimmung ganz wo anders.

Ich erlebe diesen Wandel sehr oft. Typischerweise jedoch erkenne ich ihn erst nach einiger Zeit. Dies ist nur ein demonstratives Beispiel, wie wenig ich mich auf meine Stimmungslage verlassen kann. Ein anderes Beispiel ist das Silvesterfeuerwerk gewesen. Ich wollte es mit Freunden zusammen sehen und habe mich tierisch aufgeregt, als sich alle auf einmal dagegen entschieden, weil unser Tour-Guide behauptete, dass wir keine Chance hätten das Feuerwerk zu sehen. Ich habe mich der Meinung der Gruppe wiederwillig angeschlossen und war für 5, 10 Minuten schlecht drauf. Dann habe ich mich versucht sarkastisch wieder einzufügen und dann nach weiteren 5 Minuten ging es mir wieder richtig gut und ich hatte echten Spass. Meine Befindung ist absolut kein sicherer Indikator dafür, was wirklich gut ist. Es gibt nur wage Hinweise und spiegelt meine Erfahrung wieder, die mehr als begrenzt ist, in so vielen Dingen.

Nun müsste sich nur noch nach einiger Zeit mein Gefühl gegen sich selbst wenden, weil ich mich erfahrungsgemäß nicht darauf verlassen kann. Nur würde ich darauf hören können? 😉

Unlösbar

Hätte man die Wahl zwischen einer ungewissen Zukunft und gar keiner Zukunft, würde man dann diejenige wählen, die denkbar ist oder diejenige die wahrscheinlich ist?

Hintergrund ist ein Report über die Auswirkung von gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln. Diese können, wie während der grünen Revolution bereits schon mal geschehen, Millionen von Menschenleben retten, weil sie unter sehr schlechten Umweltbedingungen wachsen. Das ist ein Fakt.

Der Nachteil ist, dass keine Erfahrungswerte bestehen, was passiert, wenn wir ein grundlegendes Nahrungsmittel verbreiten, welches auf dieses Weise verändert wurde. Es könnte auch dazu führen, dass kein einziger Mensch mehr leben wird, weil sich eine Nahrungsquelle verbreitet, die uns nicht ernährt oder andere Lebewesen, die unabdingbar sind für das natürliche Gleichgewicht. Das ist die Vermutung.

Ich weiß nicht unter welchen Kriterien man abwägen sollte. Sollte man vielleicht gar nicht abwägen, weil es eine eindeutige Lösung gibt? Utilitaristen würden vielleicht argumentieren, dass mehrere Millionen Menschen verhungern können, wenn dadurch der Großteil der Menschheit sicher überleben kann. Auf der anderen Seite gibt es ein Gedankenexperiment, dass ich jetzt zwar umdrehe, aber immer noch Bedeutung hat. Was würde jeder einzelne von uns sagen, wenn er in die negative Rolle gesetzt werden würde? Ab dann greift das utilitaristische Prinzip nicht mehr. Es weicht dem Selbsterhaltungstrieb um jeden Preis. Und dieser Preis könnte (!) sogar sehr niedrig ausfallen, wenn es nämlich wirklich funktioniert mit dem gentechnisch verändertem Lebensmittel.

Die größte Problematik jedoch ist, dass ein sehr kleiner Kreis darüber entscheiden wird. Bestimmt nicht die Betroffenen oder ausreichend betroffene. Der Ort nämlich, wo sich das Wissen darum bündelt, ist gleichzeitig der, an dem das Problem die geringsten Auswirkungen zeigt.

Die drei Menschen

Der erste Mensch ging auf der Erde. Er sah die Erde und ging weiter, ohne sich seiner selbst bewusst zu werden. Er war die Erde und er nutzte sie und verbrachte so seine Tage.

Der zweite Mensch kam auf die Erde und sah den ersten Menschen. Daraufhin vergaß er sich selbst und fand sich als diesen zweiten Menschen wieder. Das Ziel war daraufhin der erste Mensch zu sein.

Der dritte Mensch sah die ersten beiden Menschen und fand das der erste Mensch und der zweite Mensch nicht so sind, wie er sei. Er war also daraufhin der dritte Mensch.

Die Möglichkeit

Die Möglichkeiten sind uns immer gegeben. Man biegt rechts ab oder links , nur ist es eine Einbahnstraße, sie führt zu weiteren Möglichkeiten, lässt andere aber aus. Nur rechts oder links führt zum Ziel , also ist auch diese Entscheidung per se. Zuletzt ist das Ziel etwas, das wir durch Eindrücke von außen bekommen oder durch unseren Aufbau, der nur bestimmte Ziele zulässt.

Ich weiß nicht. Die Möglichkeit bleibt und die Entscheidung ist einfach. Das schwierige ist das wirkliche Handeln. Die Handlungen gehen der Entscheidung nicht voraus, aber eine Entscheidung kann auch ohne Handlungsabsicht bestehen. Das nennt man dann Planen oder Absicht.

Menschen verändern gegenseitig die Möglichkeiten füreinander. Sie nehmen eine Straße und dafür wird sie für dich unbefahrbar oder sie versuchen dich mitzuziehen in eine dunkle Gasse. Die meisten sehen sich als Individuum aber kommen nicht drumherum zu kooperieren. Den Konsens zu finden halte ich für eine Utopie, somit wird es immer zu einem Verlust, sobald nur ein Mensch auf einen anderen trifft oder einer von beiden ein Ziel hat, was dem Menschen eigen ist.