Danke dir!

Weißt du denn nicht, was du verpasst hast? Da ist ein Mensch, irgendwer. Und er investiert in dich. Er will dir gutes. Und ihr tut und macht und es geht so einfach, dass gar nicht mehr so ganz offensichtlich diese tollen Dinge passieren. Da ist es dann wieder so, dass erst wenn ich mich zurücknehme und diese Momente mit etwas Abstand betrachte, dass ich ihre vollkommene Schönheit erkennen kann.

Ach Mann, ich meine doch nur, was für ein Leben hätte ich denn ohne dich geführt? Das ist kein Leben, dass ich gerne betrachtet hätte. Das wären Ordner um Ordner weniger an so schönen Momenten, die ich dank dir hatte. Ich will nur 10% so gut sein wie du zu mir warst. Du sollst ein gutes Leben führen, weil du so gute Menschen um dich herum ermöglichst.

Und so sollte es sein, für jeden. Und keiner sollte ohne dieses auskommen. Ich will aufmerksamer sein und dankbarer für das, was meine Freunde mir ermöglichen. Die Gemeinschaft, die ich habe, ist eine ganz außergewöhnliche. Sie ist frei vom Zwang und lebt allein aus dem gegenseitigem Wunsch gutes zu tun. Je mehr ich mich erinnere, desto besser wird mein Leben.

Eine Tasse Tee

Eine Führungskraft liefert die Vision. An dieser Vision können dann Mitarbeiter arbeiten. Zusammen als Unternehmen wird die Vision umgesetzt, so dass Sie dem Wohl jedes Mitarbeiters dient.

Das Wohl jedes Mitarbeiters besteht in einem Gehalt, welches seine Teilleistung an der Realisierung der Vision repräsentiert. Jeder Mitarbeiter ist unentbehrlich für die Umsetzung der Vision. Einige leisten jedoch mehr als andere. Diese Leistung muss abgesprochen sein, damit nicht die Situation entsteht, wo ein Mitarbeiter oder ein Arbeitgeber den anderen der Ungerechtigkeit beschuldigt.

Die Vision muss offen präsentiert werden. Die genauen Schritte dahin können selbst dem Visionär noch im Verborgenen liegen und müssen mit den Mitarbeitern zusammen erarbeitet werden. Dabei kann es mehrere Wege geben, wie diese Vision erreicht wird. Die Führungskraft, als Inhaber der Vision, kann unter der Verwendung von Argumenten und der Berücksichtigung aller Fakten den besten Weg auswählen.

In einer demokratischen Belegschaftsstruktur entstehen dadurch automatisch Minoritäten, welche sich einem bestimmten Lösungsweg verpflichtet fühlen und versuchen diesen mit Argumenten so gut es geht durchzusetzen. Ultimativ sollten die Minoritäten sich jedoch gegenseitig überzeugen, so dass am Ende die eine Lösung übrig bleibt, auf die sich alle verständigen können.

Aber die meisten Unternehmen haben Hierarchien. Diese beschleunigen den demokratischen Prozess, indem besonders qualifizierte Mitarbeiter die Bewertung übernehmen. Die Hierarchien erleben meist eine Staffelung, so dass am Ende ein Kreis oder eine einzige Person übrig bleibt um die Entscheidung zu treffen.

Was mir dabei auffällt ist, dass auf dem Weg nach oben ein Informationsverlust unvermeidlich ist. Durch diesen Verlust an Informationen können gute Lösungen verloren gehen. Noch schlimmer jedoch ist der Weg zurück. Hier kommt zu dem Verlust von Informationen auf dem Hinweg noch der Verlust von Informationen durch Generalisierung bei der Vorstellung der Lösung. Vielleicht wurde sogar nur ein Teil der Lösung angenommen. So findet dann eine Frankensteinisierung der Lösung statt mit der am Ende keiner mehr einverstanden ist und die keiner so gewollt hat. Der Vorteil ist eine schnelle Lösungsfindung, vor allem in großen Unternehmen.

Die Anderen zerstören das Meine

Erst die Konfrontation einer Handlung , eines Gedankens oder eines Vorhabens mit einer Prüfung in einem größeren Kontext, als der , der nötig war um die Handlung zu vollziehen, den Gedanken zu denken oder das Vorhaben zu planen, macht diese verwundbar. Der vollständig gedachte Gedanke ist unmöglich und da alles andere auf den Gedanken basiert, auch der Affekt , dann ist es eine schwere Sache, etwas nicht angreifbar zu machen. Natürlich aber gibt es nicht bestreitbare Gedanken. Diese aber müssen entweder stark geschützt sein, wie zum Beispiel durch einen weiteren Gedanken, welcher ein System für den nächsten bildet, oder durch den Zufall, der für die Unumstoßbarkeit gesorgt hat. Ich sage, dass der zweite Wall der einzige ist, der wirkliche Wahrheit verspricht. Was nicht versprochen werden kann , ist das Erreichen eines solchen Gedankens, ist doch die Vielheit dieser unendlich groß.

Recht

Wer hat schon das Recht ? Das Recht etwas zu tun. Das Recht etwas nicht zu tun. Recht ist eine Eigenschaft die uns vor der Ausführung irgendeiner Tat zugesprochen wird. Diese Eigenschaft, Recht zu haben, kann aber auch aus Quellen kommen, die wir uns selbst zusprechen müssen. So ist es unrecht, wenn man benachteiligt wird. Dafür jedoch müssen wir feststellen, dass wir Unrecht erkannt haben. Und wir müssen es anderen beweisen können, so dass auch sie glauben können, dass man Unrecht erkannt hat. So wird also das Unrecht und das Recht abhängig von allen. Die bloße Feststellung und der pure Inhalt ist unabhängig davon.
Kann ein Recht Unrecht sein und gleichzeitig recht ? Ja, das kann es. Ein Mensch ist zum einen vielleicht im Recht mit einer Aussage über eine Tat, die die vollzogen werden soll. Er sieht den Kontext und entscheidet daraus, das sie Recht ist. Die Mehrheit jedoch interpretiert die Situation anders und entscheidet das sie Unrecht ist. Natürlich ist jeder der beiden im Recht mit seiner Aussage. Ein Fehler ist niemanden zuzuschreiben, da die persönliche Meinungsbildung auf Erfahrung zurückzuführen ist. Diese aber ist ganz unterschiedlich.
Gibt es also kein einheitliches, absolutes Recht ? Doch, das gibt es. Da sind Situationen, die nicht von Erfahrungen abhängig sind. Diese können durch Logik , also Beweis oder Widerspruch gezeigt werden. Aber auch für diese Situationen benötigt man den Kontext und dieser ist nie zu erlangen.
Wieso der Kontext nicht erlangt werden kann , ist die schiere Unendlichkeit des Raumes. Es ist eine theoretische Annahme, dass wir uns in einem unendlichen Raum befinden, aber genauso hindert unser begrenztes Vorstellungsvermögen uns daran, dass wir ihn unendlich wahrnehmen. So beschränken wir uns ganz automatisch auf die nächsten Begebenheiten und machen sie zu unseren Welten. Der Kontext ist in der kleinen, unseren Welt erfassbar, nur liegen Ursachen und erste Prinzipien allzu oft außerhalb dessen oder zumindest ist es nicht sicher, ob sie sich wirklich in unseren befinden.
So ist die Rechtsprechung auf unsere Welt begrenzt. Manches liegt an Erfahrung, manches an dem Gebrauch der Logik.

Verschwörung

Die Angst, die uns im Theater vorgespielt wird, reinigt uns innerlich, da sie uns die Konsequenzen vom falschen Handeln offenbart.

– frei nach Aristoteles –

Es ist ein Gedanke, der nicht von der Hand zuweisen ist. Das einzige was dagegen sprechen würde, ist seine Komplexität, welche wir dem Menschen nicht zutrauen. Den Grund dafür möchte ich jedoch nicht näher nennen, weil ich ihn mir am allerwenigsten erdenken kann. Ich bezweifle , dass es nur einen nachvollziehbaren gibt.
Ich beziehe mich auf aktuelle Ereignisse der Geschichte. Sie sind, so schrecklich sie sind, Erfolge unserer Politik am Volk. Wir beobachten als Menschen, dass die aus den Grausamkeiten entstandenen Folgen, Gesetze, Pläne und Verhaltensmuster dem Menschen dienten und weiter dienen werden. Der große Entwicklungsschritt in den letzten 50 Jahren ist dieser, dass wir nicht mehr warten müssen bis diese Ereignisse statt finden um die Welt so zu ordnen wie es in einem möglichen Fall von Nöten wäre, sondern eine Politik geschaffen wurde, die diese Notwendigkeiten vorab herbei führt. Dabei wird niemandem geschadet oder es werden weniger geopfert, als am Ende gerettet werden. Wir erhalten durch diese herbeigeführte Erkenntnis, die man in manchen Kreisen auch Furcht nennen möchte, die Kontrolle darüber, was der Mensch oder besser die Menschen nicht absehen können.

Das erschreckende ist nicht die Erkenntnis dieser möglichen Wahrheit, sondern ihre Möglichkeit und unser Verhalten in dieser Situation, welches wir bereits simulieren.

Gedanken über das Leben in einer Gruppe

„Das sagt ja dann schon viel über die Gruppe aus.“

Menschen und alle zu Vernunft begabten Wesen, die sich selbst von der Umgebung in der sie Leben unterscheiden können , sich also selbst erkennen und reflektieren, zu denen nur der Mensch gehört, sind wie viele andere Tiere dazu veranlagt Anhäufungen zu bilden, die sich Gruppen nennen.
Diese sind aus unterschiedlichen Gründen existent. Allgemein ist es ein Drängen nach Zusammengehörigkeit, welches unterschiedlich stark ausgebildet sein kann. Berichten zufolge gibt es in Ländern, in denen es noch möglich ist seinen Geburtstag zusammen mit den Tanten der Mutter zu feiern, ein stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl als in anderen Ländern, vor allem genannt immer diejenigen der westlichen Welt, die sich immer weiter gehend isolieren, als Individuum.
Ob dem so ist lasse ich ohne Beweis, die Kenntnis darum , welche sich auf allgemein Verfügbares Wissen stützt und nicht auf Fachwissen lässt bei einem so allgemeinem Gedanken doch den Schluss zu , unter der Voraussetzung , dass mein Verstand nicht durch Krankheiten beeinflusst ist, dass wir tatsächlich in dieser Situation leben.
Nun ist die Frage die ich diesem Text zur Aufgabe stelle, wieso der Mensch sich isoliert und wie es sein kann, dass er das Bedürfnis nach Gemeinschaft verliert.

Davon ausgehend, dass zumindest in meinem Studienbereich die Aufgaben am effektivsten durch Aufgabenteilung gelöst werden können, kann ich aus eigener Erfahrung dieses nur bestätigen. Es gibt keinen Ort, den ich kenne, in dem es mehr auf Kooperation ankommt. Es ist schwierig bis bewundernswert, wie ein einzelner es überhaupt schafft in diesem Informationswirrwarr zurecht zu finden und dabei nicht verloren zu wirken.
Das ist ein weiterer Aspekt neben dem des Erfolgsgedankens. Es ist ein Schutzreflex nicht verloren dazustehen. Man wird angreifbar wenn man nicht von einer Gruppe geschützt wird, die sich gegenseitig schützt zum Schutze aller. Somit wären Sicherheit und Erfolg wichtige Antriebsmotoren einer Gruppenbildung.
Dazu zählen noch andere Teilaspekte als die offensichtlichen. So kann ein Streben nach Sicherheit nicht nur vor potenziellen Feinden , sprich anderen Menschen sein, sondern auch ein sicheres Auftreten um sich im persönlichen Bereich weiter ausdehnen zu können. Als praktisches Beispiel ein Theaterbesuch. Sicherlich mag es Menschen geben die allein ins Theater gehen und sich das als persönliche Bereicherung anrechnen. Ich hingegen muss aus meiner Erfahrung heraus sprechen, dass solche Veranstaltungen in Gesellschaft erst richtig zu genießen sind, weil sie Austausch möglich machen und so einen viel stärkeren persönlichen Gewinn als wenn ich es so gut wie unreflektiert in mir versickern lasse.
Der Erfolg ist darin natürlich verwoben. Er wird hier auch nicht als materieller. sondern als intellektueller Erfolg verstanden.
So ist deutlich zu differenzieren, was genau gemeint ist mit den plumpen Begriffen Erfolg und Sicherheit. Sie hören sich in ihrer puren Form fast banal an und roh, als würden sie ein so weitgehendes Phänomen wie das zusammentreffen von Menschen mechanisch wirken. So als könnte man es ganz einfach verstehen. Dies ist bestimmt nicht der Fall.

Ein wichtiger weiterer Oberaspekt ist ein Sonderfall der Sicherheit. Sie entwickelt sich in einer Gruppe , und zwar zum Selbsterhalt. Es ist schwierig festzustellen, weil die Gruppe ihn selbst abstreiten wird , ebenfalls zum Schutz der eigenen Struktur. Es ist die Bildung eines Feindbildes / eines Idols.
Die zweite Möglichkeit ist nur eine andere extreme Richtung, die wir gesondert mit ähnlichen Argumenten betrachten können. Zur ersten etwas ausführlicher.
Der Mensch ist nun also in einer Gruppe, weil er sich sicher fühlen möchte und weil er dadurch einen Gewinn sieht. Er gewöhnt sich daran und an die anderen und ist damit ganz zufrieden. Gemessen an der Größe der Gruppe wird es auch so schnell nicht eintönig sondern hat die Illusion oder vielleicht sogar die Realität eines veränderlichen Organismus, dessen Teil man ist. Er soll geschützt werden, weil dieser Organismus auf einmal sich selbst wieder in einem Sicherheitsdefizit sieht. Seltsam, als wäre er nicht mehr das Individuum sondern die Maße, als dessen Teil er sich verschrieben hat. Mit Hilfe des Feindbildes gibt es einen großen gemeinsamen Nenner, der die Gruppe auf Dauer zusammenhält, vorzugsweise mit dem Ziel das Feindbild zu beseitigen, am besten natürlich so dass das gar nicht möglich ist. Es wird zum Hauptgesprächsthema, das nur nebenher besprochen wird. Keiner erwähnt es wirklich , aber ab und zu bricht es doch hervor, und selbst wenn der eine Teil der Gruppe die Entscheidung der Mehrheit noch nicht realisiert hat, so wird sie doch unter Wahrscheinlichkeit dieser Meinung zustimmen müssen, möchte sie weiterhin die wichtigen Voraussetzungen zur Sicherung des eigenen Bedürfnisses : Gruppe behalten.

Die Frage muss das sein ? Es ist nur ein anfänglicher Charakterzug einer Gemeinschaft. Mit der Zeit wird sich die Gruppe, gemessen an ihrer Größe so gleich vorkommen, dass sie nicht mehr den großen Nenner braucht um zusammen zuhalten. Es herrscht ein Vertrauen untereinander, welches Zweifel und eventuell sogar gewollte Angriffe von außen übersteht. Um das zu verwirklichen, muss erzwungener maßen der eine vom anderen Bescheid wissen in einer Weise, die sich in unserer Gesellschaft nicht realisiert hat bis heute, und das obwohl ich davon ausgehe das sie sich danach sehnt.

Zur Anfangsfrage also, wieso ist in westlichen Zivilisationen das Zusammengehörigkeitsgefühl so einen niedrigen Stellenwert zu haben scheint. Ich gehe davon aus das sie , also die Menschen eine Entwicklung durchmachen, in der sie sich vor so vielen Fragen stellen muss, die abzuwägen sind, und die sie entweder auf den Weg bringt, der dazu führt, dass die Entwicklung in einer stabile Einheit die sich gegenseitig vertraut und achtet und kennt, entweder unterstützt oder untergräbt. Die Entscheidung hängt am Individuum. Es gibt wohl Momente in unserer Geschichte, sei es die deutsche oder beispielhaft die amerikanische, welche noch so jung ist, dass sie noch am Anfang einer Entwicklung steht, welche schon viel fortgeschrittener war und damit endet, dass wir uns gegenseitig nicht mehr als gegenseitig sehen werden sondern als gleichseitig.

Die erste Idee

Ich weiß nicht recht. Eine Idee fasziniert mich seit neuestem , ist sie doch gleichzeitig
einzigartig einfach zu verstehen und dennoch so unglaublich , denkt man darüber nach, dass
sie mir nicht mehr aus den Kopf gehen will.

Die Idee ist im Kontext meines Studienfachs entstanden. Ratet was ich studiere 🙂

Es geht um eine Matrix von unbestimmter größe , aber nehmen wir an von einer sehr bekannten größe, die
jeder auf seinem Desktop liegen hat. Eine 16*16 Matrix. Das ist nichts weiter als ein Quadrat unterteilt in 16*16 kleinere Kästchen. In denen dürfen entweder der Wert 1 oder der Wert 0 liegen. Sie repräsentieren eine Grafik. Liegt an der Stelle innerhalb der Matrix eine 1, dann ist es schwarz auszumalen, ist sie 0 dann entsprechend weiß.

Die Idee ist nun diese, dass ich alle Möglichen Kombinationen aus 1 und 0 in dieser Matrix berechne und diese Kombinationen ausgebe. Ausgerechnet handelt es sich bei der Zahl der Möglichkeiten ungefähr um 1,0 * 10^77. Also eine Zahl mit 77 Nullen vor dem Komma. Beeindruckend und nicht zu berechnen in absehbarer Zeit ( angenommen Laufzeit beträgt 1 Zeiteinheit pro Möglichkeit. Ein moderner Rechenkern schafft 1.000.000.000 Möglichkeiten pro Zeiteinheit.) Es gibt Verbesserungsvorschläge, weil bestimmte Möglichkeiten doppelt vorkommen durch Spiegelungen innerhalb des Bildes und so weiter, aber das allein ist nicht der Kern der Idee, die mich so erstaunt.

Erweitern wir diese Idee auf eine größere Grafik, vieleicht auf eine 1920*1024 Punkte Matrix. Unfassbar viele Möglichkeiten sind jetzt alleine schon zu berechnen, aber ich verlange zudem , dass ich nicht nur 1 und 0 in den kleinen Kästchen speichere, sondern dass ich alle Farbwerte des rot,gelb,blaub Spektrums abdecke, also alle sichtbaren Farben.
Abgesehen vom immensen Rechenaufwand und der hohen Speicherlast, hätte ich nach der theoretischen Berechnung etwas unglaubliches geschafft. Ich habe alles.

Denkt man einen oder zwei Momente darüber nach, dann hätte ich irgendwo auf meiner imagniären Festplatte ihr Gesicht, dass gerade diesen Text liest in perfekter Auflösung „fotografiert“. Ich hätte auch ihr morgises Mittagessen auf meiner Platte. Ich hätte die Sonate von Beethoven irgendwo auf meiner Platte und auch das Endergebnis der Weltmeisterschaft 2010 plus Bild vom Siegtor aus jeder Perspektive.

Faszinierend, finde ich. Zuletzt aber auch ernüchternd, was dies für Konsequenzen hätte. Ich habe damit auch praktisch die gesamte Welt und all ihre Möglichkeiten erfasst und zwar endlich. Es gibt Grenzen des Handelns. Sie sind alle auf meiner Platte und ich kann sie mir alle ansehen. Es gibt nichts mystisches mehr oder unglaubliches , nichts was sie entdecken könnten, was ich schon entdeckt hätte. Es ist so einfach und gleichzeitig so … nichts.

Kreis

Ein Krümmel Kuchen liegt neben deinem Kaffeelöffel.
Der Kuchen auf deinem Teller ist mit einer Erdbeere
verziert. Daneben hast du dir einen kleinen Klecks
Sahne gesetzt. Eine Kuchengabel liegt rechts von dem
kleinen Teller und daruter eine grüne Serviette.
Unter allem eine wollende Tischdecke aus bordeauxem
derben Baumwollstoff. Ein Faden hängt gar an deiner
Gabel. Noch sind 4 Stücke des Kuchens auf der
Kuchenplatte aus Glas. Sie hat zu dem Kuchen auch
noch eine Parpierspitze zu tragen, auf dem viele
hundert Krümmel liegen.

Der ernste Weg

Wir fahren auf einer Schiene, die sich irgendwann in einer Weiche trifft mit 2 möglichen Wegen.
Es sieht so aus, als entscheidet sich das eigene Fortbestehen entweder im Abschreiben des Lebens als unwerte Bürde, die uns hinabdrückt und die wir nur ertragen müssen, oder es ist eine Chance eben dieses Umgebende zu beeinflussen.
Lebt man in dem Wissen, dass die Welt eine Last ist, nimmt man also den ersten Weg, dann ist es ebenso legitim und vernünftig wie den zweiten Weg einzuschlagen. Es ist so gesehen legitim, wie es dem Menschen nicht mehr einfällt, dass es den anderen Weg überhaupt gibt. Die Wahrheit, die sich durch und durch den weiteren Ablauf zieht ist unabänderbar. So kann ein Mensch, der in dem Glauben lebt, dass er die Welt nicht ändert sondern höchstens sein Leben erträglich macht , in dem Moment wo er anfängt sein Leben bewusst zu Leben , jenseits der Welt, dies nur als weitere Möglichkeit sehen die ungerechte Welt zu umgehen. Er wird sie nicht vergessen können um sich auf das zu konzentrieren was er einzig verändern kann , nämlich sich selbst.
Aber auch dieser Mensch , der die Gesamtheit der Möglichkeiten seines Lebens , als eben diese Möglichkeiten sieht, kann sie nicht mehr ausblenden. Er kann nicht so Leben , als wären die Möglichkeiten eine einzige Last.

Abgesehen davon ist das interesantesste Objekt die eine Schiene die zu diesem Scheidepunkt führt. Sie enthällt entweder keine dieser Ansichten oder beide oder eine c-Komponente, die ich nicht kenne. Da gerade eigentlich die zweite Möglichkeit ausgeschlossen wurde , überrascht es mich selbst , dass die Menschen zuvor keinen Gedanken daran verschwenden wie sie ihr Leben führen. Es scheint nicht essentiell zu sein sich einem dieser beiden Ideale anzupassen. Ich habe also weder alle Möglichkeiten ( keine Aufklärung ) noch sehe ich die Welt als Last die ich ertragen muss ( keine Aufklärung ) . Im Endeffekt ist es das Wissen, eben die Aufklärung über die Welt, die uns diese zwei Schienen legt. Die Art wie dieses Wissen vermittelt wird, oder vieleicht auch die Auswahl an Wissen das wir bekommen beeinflusst also maßgeblich die Lebensweise , die wir einschlagen.