Amazon guilt.free

Gerade eben fiel mir ein neuer Business-Case ein. Wie wäre es, wenn am Ende des Checkouts vom Warenkorb, noch vor der Angabe der Adresse und der Kontodaten, bei Amazon eine Option für gemeinnützige Objekte stünde. Solche Objekte wie

  • Frischwasserbrunnen
  • Reforstierung
  • Solarprojekte
  • Katastrophenhilfe (Frischwasser, Reis, Kleidung, …)
  • Jugendhilfe (Ausflüge, Leermaterial, …)

könnten dann für einen Prozentsatz des Einkaufswertes angeboten werden. Natürlich würde ein Kunde mit einem kleinen Einkauswert nur zusätzliche Optionen angezeigt werden, die darunter liegen. Und Kunden mit höherem Einkaufswert bekommen die hochwertigeren Optionen angezeigt.

So könnte die Abstraktion von Spenden aufgehoben werden, weil wie bei Amazon üblich eingekauft werden könnte.

Und Amazon hätte neben erhöhten Einnahmen (Servicegebühr) auch noch das gute Image kostenlos dabei.

 

Journey

Normalerweise schreibe ich ja eher abstrakt, aber gerade hab ich das Spiel Journey auf der PS3 durchgespielt und es war super duper gut.

Schon etwas länger hab ich mich mit dem Spiel beschäftigt, habe auch schon mal eine Demo gespielt, aber auch diese nicht durch. Gestern dann habe ich es mir gekauft und installiert und vergessen. Heute morgen bin ich dann aufgewacht und die PS3 war noch an. Da dachte ich mir dann, dass ich Journey mal probieren könnte. Die Demo hatte ich vor bestimmt einem Jahr mal gespielt. Also wusste ich nicht mehr recht wie es überhaupt funktioniert hat.

Vom Anfang an, war das Spiel grafisch und stilistisch so präzise und genau, dass ich einfach mal stehen geblieben bin mit meiner kleinen Figur um mir das gesamte Bild anzuschauen. Ein wenig wie ein gemaltes Bild nur unheimlich genau in der Ausführung. Ich war so in dem Stil gefangen, dass ich fast automatisch wusste, was gleich kommen musste und mich dann so gefreut habe, dass das Spiel diese Vorstellung perfekt umsetzte.

Das waren die erste 3 Minuten Spiel :). Im zweiten „Level“ dann (es war nach dem ersten offensichtlichem Ladevorgang), hat mich Journey mit einem zweiten Spieler überrascht. Kurz vor dem Start noch hatte ich eine Lizenzvereinbarung kurz überflogen und das Wort online kam mir ins Blickfeld. Ich konnte mir nicht vorstellen was man in diesem kurzen Spiel online machen wollte. Und dann habe ich recht schnell verstanden, dass diese zweite Spielfigur ein Mensch war, der irgendwo das selbe Spiel spielt.

Ich weiß das es eigentlich nichts besonderes ist. Multiplayer gibt es ja in vielen Spielen. Aber in keinem hat es mich genau so überrascht wie gefreut, dass das Spiel diese Verbindung so einwandfrei und nahtlos in mein Spiel integriert hat.

Das Spiel selbst ist eine Entdeckungsreise. Es ist sehr schnell klar, dass man durch die Welt an einen bestimmten Punkt kommen muss der omnipräsent fast immer im Blickfeld ist. Das plus mein super guter Mitspieler, der alles im Spiel kannte, hat dazu geführt, dass ich mich nicht verloren gefühlt habe, obwohl die Welt theoretisch offen ist.

Die Kommunikation in dem Spiel ist ein einfaches Geräusch, was man über einen Knopf triggert. Das Geräusch wird auch noch visuell dargestellt, damit man die Richtung und den Ort der Quelle erkennt. Allein durch dieses Geräusch habe ich das Gefühl gehabt, mich super mit dem anderen Spieler zu verstehen. Das war vielleicht manchmal einfach nur die Antwort auf mein ‚pling‘ wenn ich danke meinte. Gerade wenn er mir wieder eine geheime Ecke in dem Spiel gezeigt hat. Es war auch das schnelle pling, pling, pling, wenn er meinte das ich schnell in diese Ecke gehen sollte, weil da ein großes böses Ding ankommt. Und ich hab es verstanden.

Zuletzt haben wir beide die Geschichte und den Stil in gleicher oder ähnlicher Weise genossen. Ich stand an einem schönen Moment im Spiel einfach da und er ebenfalls. Am Ende des Spiels, wo ich mich richtig gefreut habe und ständig auf ‚pling‘ gedrückt habe, hat der andere Spieler das auch getan.

Ich mag solche Spiele. Es gibt ein Ziel, dass nicht über das übliche Spielkonzept erreicht wird, sondern im Grunde einfach nur dadurch dass man sich Dinge angeguckt hat und sich auf diese Welt eingelassen hat. Mal schauen ob ich es noch mal spiele.

Ich fühl mich nicht gut…

Es ist genau so gekommen, wie ich befürchtet habe. Nachdem ich Ihr die SMS geschrieben habe, war mir ungefähr einen Tag lang noch wohl dabei und dann gings los mit dem schlechten Gefühl. Jetzt ist es schon wieder so weit, dass ich beim Anblick meiner Freunde und einige darunter sind glückliche Paare, ein mieses Gefühl habe. Ein wenig so wie auf einer Party zuletzt anzukommen und niemand hat auf einen gewartet.

Jetzt versuche ich Kontakt aufzubauen, um zumindest nicht Schuld zu sein, falls Sie sich schlecht fühlt wegen mir. Ich denke auch schon wieder darüber nach, wie es mir geht mit dem Gedanken, dass Sie mit jemand anderem chattet und simst. Die beiden Gedanken konkurieren ein wenig. Und in der Mitte bin ich selbst.

In letzter Zeit schaue ich mich manchmal ganz beiläufig im Spiegel an und dann ins Gesicht, in die Augen. Und ich komme mir fremd vor. Ich bin mir nicht sicher, wieso alles so ist wie es ist und wieso dieser Mensch da, dafür verantwortlich ist. Denn ich könnte ja auch ganz anders sein. Ich könnte so sein, dass ich den Anfangsschmerz aushalte und etwas durchziehe, ohne dass 100 Pferde an mir zerren, die mir ständig das Gute aufzeigen. Ich könnte auch so sein, dass ich mit meinen Entscheidungen lebe und weiter mache.

Das ist etwas was ich Menschen gerne vorwerfe, dass sie zumindest zu dem stehen sollen, was sie tun, auch wenn es nicht das richtige ist. So soll ein Raucher sich nicht vor seinen Kindern verstecken und ein Trinker soll nicht zur Arbeit gehen und die zitternde Hand festhalten. Ich selbst bin aber dieser Trinker und Raucher, der sich in meinem Fall nicht mit den Menschen auseinander setzen möchte. Es sind die Dinge, die ich nicht mit jemandem gemeinsam habe, die mir dann als erstes auffallen und die mich unter Druck setzen. Das ist dann so, als würde ich ganz schnell von der Party abhauen wollen, weil ich mich dort nicht wohl fühle. Ich gebe der Party nur bisher keine echte Chance. Ich sehe mir nur die Highlights an und ärgere mich dann.

Also ist es jetzt wie gesagt genau wie ich wollte. Ich werde mich wieder umsehen und schlechte Gespräche über das Internet führen. Und ich werde mich wieder fürchten vor dem zweiten Treffen, dass mir bisher nie gefallen hat. Ich wünschte mir gerade nur, dass ich mich nicht beeilen müsste.