Zufall

Der Zufall bestimmt deinen Alltag. Dazu ein kleines Beispiel.

Du bist Kellnerin in einem Restaurant. Bist du schon sehr lange angestellt,
ist es dir möglich Voraussagen zu treffen über die Menge an Bestellungen und Gästen, die an einem Abend zu bedienen sind. Du weist auch wie schwer das Tablett ist, das du trägst und wie du es am besten trägst. Du kennst auch die verschiedenen Wege zwischen den Tischen und was du machen musst, wenn du nicht schnell genug durch diesen Weg kommst. Du kennst sogar die Art wie du am einfachsten mit deinen Gästen umgehst.

Du bist Kellnerin in einem Restaurant. Bist du gerade erst eingestellt worden, weißt du nicht den Unterschied zwischen einem Donnerstag Mittag und einem Samstag Abend. Du wirst das Tablett zu voll machen und fallen lassen oder es immer zu leer lassen, so dass du sehr oft und viel gehen musst. Du kennst noch nicht die schnellsten Wege oder überhaupt die Tischnummern auswendig. Die Gäste stören dich auf deinem Weg, aber du weist nicht wie du mit ihnen umgehen sollst.

Beide Kellerinnen haben eines gemeinsam. Sie können nicht vorhersagen wieso das eintritt, was sie vorhersagen. Wieso sind die Wege, die die eine Kellnerin geht die besten? Warum sind die Gäste immer gleich gut/schlecht gelaunt. Wieso kommen am Donnerstag trotzdem ein Paar mehr Gäste als Mittwoch? Das Hinterfragen des gelernten ist genauso wie das Hinterfragen des Ungelernten und findet sich wieder im Zufall. Ich finde den Zufall als Ursache des Glaubens.

Zufall begleitet einen und die Sicherheiten sind nichts als Zufälle, die wir versuchen vorauszusehen.