Nur die Idee zählt

Der Charakter muss getrennt werden vom Author. Nur so kann der Charakter die Idee des Autors vollständig verwirklichen, in dem der Charakter zur Idee wird.

So kann eine Romanfigur, wie Sherlock Holmes zum Beispiel eine ist nur deshalb so genial auf uns wirken, wenn wir ihn uns nicht als Menschen vorstellen, sondern als Idee eines genialen Menschen. Verbinden wir ihn jedoch mit alltäglichen, menschlichen Eigenschaften finden wir Fehler und Unstimmigkeiten. Vor allem versucht man die Idee zu schwächen und zu verzerren, so dass sie von einem Menschen erfüllt werden muss.

Natürlich ist jede Romanfigur im Prinzip auch ein Mensch, wenn Sie als solche auftritt, aber um den Kern der Idee zu treffen, ist es unumgänglich, den Menschen auszublenden und nur die Idee zu suchen.

Tiefer als der Glaube

Wie sollte jemand der alles mag, also alles zum Essen z.B. verstehen können, dass egal wer, keinen Kuchen mag ?

Sicherlich kann er es akzeptieren, er kann sich auch bemühen es nachzuvollziehen aber letztendlich kann er es nicht verstehen.

Wie sollte allein schon jemand der Kuchen mag, verstehen können, dass egal wer, keinen Kuchen mag?

Das perfekte Dilemma

Und wenn die Gesellschaft aufgibt die Gesellschaft zu sein, ist es nicht mehr als eines von vielen Dingen, die in letzter Zeit getan worden sind und noch mehr, hätte es keine Auswirkung auf irgendjemanden, denn sie ist ja nicht mehr da, die es bewerten oder erfahren könnte.

Es wird schon vor so langer Zeit aufgehört haben, dass es selbst nicht mehr von Dauer ist und nicht mehr von Zeit und sonstigen Einheiten begrenzt. Die Erinnerung selbst ist nichts mehr als Zeit geworden, die nicht mehr ist.

Und die Werte, die sich in mir befinden und die einen Anspruch daran haben richtig zu sein, will ich an meine Mitmenschen, die nicht mehr sind, schon vor so langer Zeit aufgehört haben zu sein, weitergeben. Sie sollen durch genau diese Werte eben zu diesen besten Menschen werden, wie auch ich versuche einer zu sein.

Das bedeutet nicht einmal, dass es ein guter oder ein schlechter Mensch sein muss, nein es ist ein Mensch mit selbstgemachten Fehlern, mit Spielräumen, damit er den natürlichen Erwartungen entspricht, so dass alle so sind und manchmal sein können. Die Schwächen des Menschen sollen dadurch vor allem in den Vordergrund rücken, damit er nicht merkt, dass es anders sein könnte.

Wollte ich nämlich dafür sorgen, dass die Gesellschaft, die schon lange nicht mehr existiert, eine Gesellschaft werden würde, die sich vom Menschen absolut abgrenzen muss, zumindest vom Menschen, wie er bis dato existiert hat, müsste ich kein Mensch sein.

Dadurch ist das Dilemma perfekt. Der einzige der die Gesellschaft hätte retten können ist derjenige, der nie existieren wird.

Moral

Angenommen ich wäre ein schlechter Mensch. Die Umgebung
hält mich dafür und ich kann daraus entfliehen, indem ich
meine Einstellung zu meinem Handeln ändere.

Kann ich nicht.

Mein Schicksal Mensch zu sein zwingt mich zu einer Moralvorstellung,
welche ich einmal angenommen habe und nicht wieder ablegen kann.
Es sind grundlegende Verhaltensweisen und Vorstellungen, welche oft
erst durch die perfekt reale Situation ausgelöst werden und dann mit
der Macht über einen einbrechen.

Ich konnte mich nicht darauf vorbereiten.

Manche dieser moralischen Vorstellungen sind so perfekt logisch an
bestimmte Reize im Hirn angepasst, dass sie der Atmung gleichen oder
dem Herzschlag. Eine Störung dieses Reizes, eine Herausforderung meiner
moralischen Vorstellung nimmt mir förmlich die Möglichkeit zu atmen und
die Fähigkeit Blut durch meinen Körper zu pumpen. Ich werde lebensunfähig.

Ich kann mich nicht darauf vorbereiten.

Moral ist etwas einmaliges und nicht veränderlich. Sie wird eingebetet in eine
Umgebung die sie täglich unterstützt, weil sie in der näheren Umgebung immer
gleich ist. Kleine Verstöße dagegen tolerieren wir, adaptiere ich vielleicht sogar,
aber wenn es an den Kern geht, verzweifele ich, gebe ich mich auf und bin
am Ende.

blue joy

Wenn auch nicht sicher zu sagen ist, dass ein Mensch zu einem Zeitpunkt aufhört Mensch zu sein und anfängt nicht Mensch zu sein, kann sicher gesagt werden, dass es einen solchen Zeitpunkt gibt.
Hört er auf Mensch zu sein, dann ist er nicht mehr dass, was wir Mensch sein nennen. Das Aufhören Mensch zu sein hängt also von dem ab, was der Mensch ist und was der Mensch ist, das ist ein nicht so großer Anteil an ihm. Es ist vor allem nicht der gesamte Mensch.
Sollte nämlich jemand irgendwann bemerkt haben, dass der Mensch nicht mehr ist, dann wird er es trotzdem an etwas bemerkt haben. An dem Fehlen des gesamten Menschen, lässt sich keine seins-Beziehung ableiten. Er könnte auch nur visuell fehlen. Aber der Mensch ist nicht mehr, in einem anderen Moment, eben in einem anderen Zeitpunkt.
So stellen sich mir zwei Fragen. Wieso können wir sagen, dass es einen Zeitpunkt gibt, aber nicht wie dieser genau ist. Was ist es das den Menschen nicht mehr sein lässt. Dabei ist bei der zweiten besonders interessant wie die minimale Menge aussehen muss, dass er nicht mehr ist, denn dass würde den Menschen an sich definieren.
Den Zeitpunkt, denke ich, gibt es weil wir ein danach kennen und ein davor. Der genaue Zeitpunkt interessiert in der vorherigen Betrachtung, aber bedeutet nichts in seiner Anwendung. Der genaue Zeitpunkt definiert im genauesten Falle die maximale Zeit vor und nach einem Ereignis. Deswegen ist er interessant. Aber in Wirklichkeit ist es eben diese Zeit davor und danach die uns interessiert. Sobald erkannt wurde, dass der Mensch nicht mehr ist, sind diese Zeitpannen einwandfrei zu bestimmen, aber zuvor nicht. Zudem müsste die zweite Frage beantwortet werden um dies überhaupt zu tun und niemand behauptet, dass es immer das selbe sein muss, was fehlt. Auch könnte das Fehlende etwas sein, dass sich bei jedem Menschen anders ausgeprägt hat und somit nicht erkennbar ist.
Nun, das letzte lässt sich ausschließen. Denn wir wissen von solchen Menschen, die nicht mehr solche sind. Wir haben erfahren, dass sie sich durch Veränderung welcher Art auch immer dem Menschen entrückt haben, der sie einmal waren und das in solch drastischer Art, dass sie sich nicht mehr als Teil eines allgemein anerkannten Menschen zählen können. Dieser allgemein anerkannte Mensch, die größtmögliche Menge an Menschen , ist nicht mehr erweiterbar, noch reduzierbar und somit jeder Mensch. Der nicht mehr Mensch seiende ist dies nicht mehr. Er kann aus logischen Gründen oder aus Gründen von vorher festgelegten Kriterien , notwendigerweise nicht mehr zu dieser größtmöglichen Menge gehören. Dies zu schreiben hört sich absurd an. Es scheint zumindest enorm abhängig davon zu sein, was über das Subjekt Mensch im allgemeinen gedacht wird. Die Konsequenz daraus wäre ein von den Menschen geformter Mensch. Ein Mensch der sich selbst geformt hat. Die Unmöglichkeit dieses Begriffs in dem Reich der Logik lässt ihn zur selben Zeit nicht formen.

Aristoteles meinte, … (2)

dass nur der Mensch ein gutes Leben führt, wenn er die ihm eigentümliche Aufgabe erfüllt. Ein gutes Leben war für Aristoteles eine Reihe von Abhängigkeiten, die am Ende immer nur Mittel zum Zweck sind. Das Ende dieser Kette bildet das Ziel, welches ein gutes Leben ausmacht. Für Aristoteles war dies das Glück bzw. glücklich sein. Es ist der einzige Selbstzweck auf Erden. Wie wäre es mit einem Gegenvorschlag ? Wie wäre es mit so etwas abstrakten wie der Liebe ?

Jung und Alt sein

So ist es doch, dass der Mensch in seiner Jugend schnell beginnt nach dem zu Fragen, was die Ursache für alles ist. Und seiner Natur nach erfragt er diese Gründe bei seinen Eltern, welche er als wissend, gar weise hält.
Doch, so wird der junge Mensch feststellen müssen, wird dieser dem Antworten schnell müde und antwortet nicht mehr auf die vielen Fragen. Der Junge verliert sein Vertrauen in den Alten und vergisst das Fragen.
Später, wenn der Mensch älter geworden wird und selbst nach Wissen sucht ohne sich einer Autorität zu bedienen, stellt er sich die selben Fragen. Das „Warum“ und „Wieso“ wird etwas konventioneller, deren Inhalt jedoch immer ausgefallener. Dadurch das der Mensch erzogen worden ist und lehrsam war, kann er sich , mit ein wenig Recherche das Wissen aneignen, dass er als junger Mensch gesucht hat. Doch er wird, durch den Ansporn seiner ersten Erfolge, weiter suchen und an einen Punkt ankommen, an dem er keine Antworten mehr findet. Es ist die zweite Enttäuschung innerhalb des Lebens. Er verliert das Vertrauen in die Suche nach Wissen und hört damit auf nach Gründen zu suchen. Vielleicht tut er es noch in einer sehr konventionellen Art und Weise. Vielleicht in einem Gebiet, in dem es sicher scheint, noch etwas zu finden.
Dabei ist festzuhalten, dass es natürlich auch auf den undurchdringlichen Ebenen etwas zu geben scheint, es aber einfach nicht zu entdecken ist.

Nach dieser letzten Enttäuschung wird der Mensch alt und lebt sein ganzes Leben mit dem selben Wissen, mit den selben Gründen. Er verliert die Lust am Suchen und wird dessen sogar überdrüssig. Der neue Mensch, falls dieser hervorgehen sollte, stört und löchert ihn mit Fragen auf die er keine Antworten mehr zu geben weiß.
So stirbt er unvollendet, als Mensch.