Die Medienblase

Wenn ich mich durch Videos, speziell aber durch Youtube für
mindestens 2 Stunden am Tag fesseln lasse, frage ich mich doch
irgendwann wieso?

Das, was diese Videos ausmacht ist ein Gefühl, dass ich in
ihnen suche. Dieses Gefühl repräsentiert dann die unterschiedlichen
Genres und Arten von Videos oder ganz generell Medien.

Fühle ich mich entsprechend der Sehnsucht danach, habe ich
ein ‚gutes‘ Medium gefunden. Dabei ist die Sehnsucht evtl.
gar nicht direkt von mir beobachtbar, sondern allgegenwärtig
oder unbewusst über einen langen Zeitraum aufgebaut.

Dann wundert man sich oder freut sich, dass man ein Medium gefunden
hat, dass einem gut gefällt, ohne das man vorher danach gesucht
hat.

Werbung versucht oft diese Momente zu erzeugen, indem es
möglichst allgemeine Gefühle anspricht oder Gefühle, die
eine bestimmte Gruppe laut Expertenmeinung vertritt. Diese Experten
suchen nach Sehnsüchten in sich selbst und anderen.

Worauf ich aber hinaus wollte ist folgendes. Diese Gefühlssuche
in den Medien ist also der Sehnsucht nach ihnen geschuldet und
ich vermute, dass ein Medium, dass diese Sehnsucht erfüllt, noch
hundert mal weniger davon erfüllt, als die tatsächliche Situation.

Ein aktives Leben, dass dazu führt, das eine Sehnsucht erfüllt wird,
stillt und besänftigt unser Verlangen nach einem Gefühl dauerhaft,
weil es zum Teil des eigenen Lebens wird. Man ist so, wie man
sich fühlen will. Das ist der Unterschied zum konsumierten Medium.

Das Medium spiegelt ultimativ nur einen selbst wieder, wie er
sich zu fühlen wünscht. Ist die Medienblase zerplatzt, dann
fühlt er sich wirklich so, weil er es ist.

Spoiled

Als ich ein Kind war, hat mein Vater im Wohnzimmer oft Kekse und Kaffee nach dem Mittagessen gegessen. Ab und zu haben ich und mein Bruder einen Keks abbekommen. Es waren früher oft diese Kekse mit der Schokoladenfüllung oder ganz selten auch Butterkekse überzogen mit Schokolade. Diese seltenen und wenigen Kekse habe ich dann sehr langsam gegessen und nur kleine Bissen davon auf einmal genommen. Bei denen mit Schokolade überzogenen Keksen habe ich den überstehenden Rand abgeknabbert, weil ich so pure Schokolade essen konnte, was noch viel seltener war.

Heute war ich bei Aldi und habe mir wahrscheinlich das erste mal diese Kekse gekauft. 65 Cent die Packung und ich sitze hier und verspüre nicht den Drang den Rand abzuknabbern oder den Keks besonders langsam zu essen. Ich habe mir schließlich auch zwei Tafeln Schokolade gekauft. Nicht die normale Vollmilch, sondern die mit ganzen Nüssen und die mit Nüssen und Trauben.

Draußen vor dem Aldi saß ein Mann mit einem Akkordeon und spielte für die Käufer. Dabei nuschelte er eine Melodie vor sich hin. Ich kam nicht herum ihm zu sagen…

WELCOME TO FUCKING CAPITALISM YOU STUPID HOBO!

Start

Du stehst auf einem Platz. Dieser Platz ist eingerahmt von Häusern. Die Häuser haben keine auffällige Farbe und passen sich in das Bild ein. Einzig die Fensterläden mit ihren Löwenköpfen an den Seiten sind in auffälligen Farben gestrichen. Zwischen diesen gibt es Wege in alle vier Himmelsrichtungen. Die Sonne scheint. Es ist ein sehr blauer Tag. Du siehst keine Wolken, fühlst aber einen leichten Wind der von der Seite gegen dich pustet. Mittig vom Platz stehen zwei, kreisförmige, hohe Springgenbrunnen, aus Sandstein gefertigt. Sie funktionieren und lassen einen Strahl hoch in den Himmel strahlen, welcher nur durch den Wind unregelmäßig auf den darunterliegenden Stein trifft. Dieser ist dadurch schon jahrelang geformt worden. Rundherum verläuft eine gusseiserne Kette, gehalten von Poller die ein-betoniert im Boden stehen. Die Ketten sind so schwer das der Wind sie nicht zu bewegen mag. Der Boden unter deinen Füßen ist gelegt aus roten und grauen Platten. Ein paar Menschen gehen jeweils über den Platz und verschwinden in den Seitenstraßen. Niemand kommt dir bekannt vor. Vor dir ist ein sehr auffälliges Gebäude, größer als die anderen und außerdem hängen Flaggen an der Vorderseite. Eine große in grün gehaltene Tür , eher schon ein Tor, steht offen.

Was willst du tun ?