Die Medienblase

Wenn ich mich durch Videos, speziell aber durch Youtube für
mindestens 2 Stunden am Tag fesseln lasse, frage ich mich doch
irgendwann wieso?

Das, was diese Videos ausmacht ist ein Gefühl, dass ich in
ihnen suche. Dieses Gefühl repräsentiert dann die unterschiedlichen
Genres und Arten von Videos oder ganz generell Medien.

Fühle ich mich entsprechend der Sehnsucht danach, habe ich
ein ‚gutes‘ Medium gefunden. Dabei ist die Sehnsucht evtl.
gar nicht direkt von mir beobachtbar, sondern allgegenwärtig
oder unbewusst über einen langen Zeitraum aufgebaut.

Dann wundert man sich oder freut sich, dass man ein Medium gefunden
hat, dass einem gut gefällt, ohne das man vorher danach gesucht
hat.

Werbung versucht oft diese Momente zu erzeugen, indem es
möglichst allgemeine Gefühle anspricht oder Gefühle, die
eine bestimmte Gruppe laut Expertenmeinung vertritt. Diese Experten
suchen nach Sehnsüchten in sich selbst und anderen.

Worauf ich aber hinaus wollte ist folgendes. Diese Gefühlssuche
in den Medien ist also der Sehnsucht nach ihnen geschuldet und
ich vermute, dass ein Medium, dass diese Sehnsucht erfüllt, noch
hundert mal weniger davon erfüllt, als die tatsächliche Situation.

Ein aktives Leben, dass dazu führt, das eine Sehnsucht erfüllt wird,
stillt und besänftigt unser Verlangen nach einem Gefühl dauerhaft,
weil es zum Teil des eigenen Lebens wird. Man ist so, wie man
sich fühlen will. Das ist der Unterschied zum konsumierten Medium.

Das Medium spiegelt ultimativ nur einen selbst wieder, wie er
sich zu fühlen wünscht. Ist die Medienblase zerplatzt, dann
fühlt er sich wirklich so, weil er es ist.

Sein

Es geht um den Frühlingswind,
den Du soeben in der Gasse gespürt hast.

Um das Recht ihn zu atmen.
Um das Recht, aufzustehen, schlafen zu gehen,
wann Du willst.
Um das Recht Deine Hände zu beschäftigen,
Deine ungefesselten Hände.
Um das Recht, Dich an einer Blume zu freuen,
wenn Du Dich je wieder freuen könntest.
Um das Recht zu leiden, wie keine von aussen
auferlegte Strafe Dich jemals leiden machen könnte.

Es geht um alles ungelebte, die tausend unnennbaren Dinge des Daseins, die in der Zukunft noch enthalten sind.

Es geht um Möglichkeiten, die Du spürst, aber die zu einfach sind, sie zu definieren, und die ein einziges Wort zusammenfasst:

Freiheit.

(aus: „Jedes Opfer tötet seinen Mörder (Arsenik)“, Claire Goll)

Existenzielles , Symbolik

Alles ist nirgends irgendwo vom Sinn erfüllt. Nicht in dem Maße zumindest wie es der menschliche Verstand erfassen könnte, außer in dem Sinn zu sein, also überhaupt den Anspruch auf Sinn stellen zu können.

Die meisten Dinge sind also sinnig, weil sie Sinn machen wollen. Solch ein Unsinn. Das stimmt nicht und doch es ist die einzige mir mögliche Erklärung. Das bedeutet, dass, wenn man den Gedanken weiter denkt, dass wir in die Dinge den Sinn legen. Damit werden wir zum sinnvollsten überhaupt, alles andere aber zum Unsinn verdammt.
Oder wir werden noch sinnloser als alles andere, weil wir nicht nur keinen Sinn haben, sondern sogar nur existieren, weil wir dem sinnlosen Zeug der Welt etwas abgewinnen wollen. Wir sind die Optimisten der Welt. Wir sehen sie und an und wollen nicht begreifen, dass sie nur sind und nicht für etwas sind oder wegen etwas sind, sondern nur sind.

Niemanden würde es stören oder besser gesagt, es ist absolut egal, ob in diesem Augenblick alles , also wirklich alles, jedes einzelne Atom existent ist oder nicht. Würde die hälfte Fehlen, würde es eine Auswirkung haben auf den Rest , ja, aber doch nicht wenn es garnicht mehr da wäre.
Und selbst diese Auswirkung verschöbe nur das restliche in eine andere Bedeutung für sich selbst und dann wäre die Bedeutung wieder hinfällig ,weil sie eben nichts bedeuten, da sich einerseits entweder alles neu ordnet oder alles nicht mehr existiert.
Das Nichts ist equivalent zum Ganzen. Man könnte nicht mal den Unterschied erkennen, wenn man vom Sinn ausgeht.

Was ist mit dem Metasinn. Dem *Übersinnlichen*. Das wäre dann wohl die Zeit für Metaphern, Symbolik und Deutschuntericht. Und gerade der lehrt doch, dass wieder wir in die Dinge den Sinn legen, indem wir die Umwelt mit Gedanken, Assoziationen und ähnlichem verknüpfen. Das ist dann oft so entartet und abstruß, dass es einem kaum mehr auffällt und so kann eine bestimmte Symbolik evtl. noch daran erinnern, was sie einst bedeutet hat, aber in wirklichkeit , ist sie doch ad absurdum geführt, sobald sie eine neue Bedeutung oder eben keine Bedeutung mehr hat.
Die Metaebene ist in dem Fall nur ein Spiegel dessen was schon ist, mit anderer Auslegung und ähnlicher oder völlig anderer Sinngebung, von uns auf Grund von Zufällen erschaffen und ebenso sinnlehr wie der Rest.

Gedanken sind nichts weiter als eine weitere Metaebene und auch Wünsche, Hoffnungen und so weiter, also alles menschliche, alles was uns ausmacht ist nur dazu da die Umgebung zu spiegeln, so wie wir das wollen oder wir es vorgegeben bekommen.
Dabei ist jeder Mensch individuell dafür verantwortlich wie es sie sieht und was er damit macht. Vieleicht versucht er sogar seine Vorstellungen zu realisieren um sie beschränkt für einen kleinen Raum Wirklichkeit werden zu lassen.

Diese Wirklichkeit ist dann für ihn Wirklichkeit , aber für andere noch lange nicht. Sie ist die Vorstellung von jemandem anders. Sie kann nicht real existent sein, weil sie so nicht vorkommt und nie vorkommen würde, hätte sie nicht irgendwer erdacht und abgeleitet von der Realität, die er begreift bevor er realisieren konnte.

Die Welt interessierts nicht. Im großen wie im kleinen, ist alles da oder nicht da und der Sinn ist auch nur für diesen einen Menschen gegeben, selbst wenn er nicht real ist.

Aus dem ganzen könnte man auch ein neues Lebensziel ableiten, nämlich nicht das weiterbestehen und das weiter neu sortieren, wie schon angesprochen. Ebenso könnte man alles sein lassen und der ewigen Sinnfrage ein Ende bereiten, wenn man denn begriffen hat, dass es einfach keinen Sinn gibt , außer den erfundenen.

Ein Deja-vu. Ständig glaube ich, dass ich das, was ich schreibe schon mal gehört habe oder schon mal gedacht habe, oder vieleicht sogar schon mal genau so hingeschrieben habe. Wie kann das sein. Ist das eine Realität, wie ich sie mir vorstellen könnte. Also ist es die Möglichkeit, eine von so vielen Möglichkeiten, die mir in den Sinn kommt und die wieder Realität wird mit dem Abschicken dieses Textes, oder vieleicht schon mit der Bewegung meines Fingers.
Kann ich nicht alles, was sein könnte schon im Voraus wissen, hätte ich die Voraussetzung dafür ? Irgendwann hätte ich die Möglichkeiten raus und wüsste genau, auch ohne Vorahnung , dass es nichts gibt, und es gibt das was jetzt ist. Und im Ende gibt es doch eher Nichts, als Alles oder beides oder man kann den Unterschied nicht mehr erahnen.