Wo ich nach Sinn suche, aber keinen finde, ist vielleicht doch einer.
Schlagwort: Unendlichkeit
Quicky 76
Die Aussage „(…) [etwas wird] nie wieder sein (…)“ lässt sich in einer nicht künstlich modellierten Welt nicht beweisen.
Die erste Idee
Ich weiß nicht recht. Eine Idee fasziniert mich seit neuestem , ist sie doch gleichzeitig
einzigartig einfach zu verstehen und dennoch so unglaublich , denkt man darüber nach, dass
sie mir nicht mehr aus den Kopf gehen will.
Die Idee ist im Kontext meines Studienfachs entstanden. Ratet was ich studiere 🙂
Es geht um eine Matrix von unbestimmter größe , aber nehmen wir an von einer sehr bekannten größe, die
jeder auf seinem Desktop liegen hat. Eine 16*16 Matrix. Das ist nichts weiter als ein Quadrat unterteilt in 16*16 kleinere Kästchen. In denen dürfen entweder der Wert 1 oder der Wert 0 liegen. Sie repräsentieren eine Grafik. Liegt an der Stelle innerhalb der Matrix eine 1, dann ist es schwarz auszumalen, ist sie 0 dann entsprechend weiß.
Die Idee ist nun diese, dass ich alle Möglichen Kombinationen aus 1 und 0 in dieser Matrix berechne und diese Kombinationen ausgebe. Ausgerechnet handelt es sich bei der Zahl der Möglichkeiten ungefähr um 1,0 * 10^77. Also eine Zahl mit 77 Nullen vor dem Komma. Beeindruckend und nicht zu berechnen in absehbarer Zeit ( angenommen Laufzeit beträgt 1 Zeiteinheit pro Möglichkeit. Ein moderner Rechenkern schafft 1.000.000.000 Möglichkeiten pro Zeiteinheit.) Es gibt Verbesserungsvorschläge, weil bestimmte Möglichkeiten doppelt vorkommen durch Spiegelungen innerhalb des Bildes und so weiter, aber das allein ist nicht der Kern der Idee, die mich so erstaunt.
Erweitern wir diese Idee auf eine größere Grafik, vieleicht auf eine 1920*1024 Punkte Matrix. Unfassbar viele Möglichkeiten sind jetzt alleine schon zu berechnen, aber ich verlange zudem , dass ich nicht nur 1 und 0 in den kleinen Kästchen speichere, sondern dass ich alle Farbwerte des rot,gelb,blaub Spektrums abdecke, also alle sichtbaren Farben.
Abgesehen vom immensen Rechenaufwand und der hohen Speicherlast, hätte ich nach der theoretischen Berechnung etwas unglaubliches geschafft. Ich habe alles.
Denkt man einen oder zwei Momente darüber nach, dann hätte ich irgendwo auf meiner imagniären Festplatte ihr Gesicht, dass gerade diesen Text liest in perfekter Auflösung „fotografiert“. Ich hätte auch ihr morgises Mittagessen auf meiner Platte. Ich hätte die Sonate von Beethoven irgendwo auf meiner Platte und auch das Endergebnis der Weltmeisterschaft 2010 plus Bild vom Siegtor aus jeder Perspektive.
Faszinierend, finde ich. Zuletzt aber auch ernüchternd, was dies für Konsequenzen hätte. Ich habe damit auch praktisch die gesamte Welt und all ihre Möglichkeiten erfasst und zwar endlich. Es gibt Grenzen des Handelns. Sie sind alle auf meiner Platte und ich kann sie mir alle ansehen. Es gibt nichts mystisches mehr oder unglaubliches , nichts was sie entdecken könnten, was ich schon entdeckt hätte. Es ist so einfach und gleichzeitig so … nichts.