Ich glaube manchmal

Ich glaube manchmal, ich bin am Ende angekommen.
Aber es ist mein Ende. Das Ende, dass ich mir gesetzt
habe, weil ich nicht weiter gehen will.

Und wenn ich dann so am Ende stehe, dann sehe ich
über dieses Ende hinaus andere, die noch weiter gehen.
Und dann will ich auch weiter gehen. Aber ich nehme
es mir nicht vor.

Das Gefühl, dass dabei entsteht, manchmal, ist so
etwas wie Spannung oder Anspannung. Ich weiß dann
nicht, was ich tun soll um diese Spannung wieder los
zu werden.

Letztens habe ich dann etwas getan, was man mir
angeraten hat. Im Grunde war dieser Rat einer dieser
Dinge jenseits des Ziels. Denn irgendwo muss doch
der Wunsch, auch wenn es eines anderen Wunsch war,
auch bei mir Fuß fassen, damit ich ihn überhaupt
spüre. Und dieses Spüren ist eine Art Anspannung.

Oft schreibe ich während dieser Anspannung auch in
diesem Blog hier. So ist dieser Eintrag entstanden.

Ich möchte mir mit diesem Schreiben den Wunsch von
der Seele schreiben und die Spannung lösen, indem ich
durch das Ordnen und dem Fassen von Gedanken einen
festen Raum um mich schaffe. Dieser Raum soll dann
zeigen, dass ich ihn nicht brauche und mich in meinen
Überzeugungen stärken.

So zum Beispiel verstehe ich zur Zeit das Prinzip von
Beziehung und Liebe und Zusammensein noch nicht. Der
Wunsch allein jemanden zu haben, ist da. Ich fühle aber
auch, dass es nicht jeder sein kann. Das bricht jedoch
mit meinem Anspruch jedem Mensch Freund zu sein oder
zumindest nicht die Person zu sein, die einen anderen
schlecht, nervig oder so findet. So etwas tun meiner
Auffassung nach nämlich nur schlechte Menschen.

Es gibt aber auch die andere Auffassung, dass gute
Menschen, eben solchen „schlechten“ Menschen helfen,
gut zu werden. Und da setzt dann der Rat von so vielen
an, dass man es versuchen sollte, auch mit Menschen zu-
sammen zu sein, die nicht der sind, den man sich
vorstellt. Es könnte sogar jemande sein, den man nicht
mag, von dem man aber glaubt, dass man selbst dafür
sorgen kann, dass er gut wird.

Das aber, kann ich nicht. Ich habe ein Prinzip zum
Maxime erhoben und dieses besagt, dass ich Menschen nicht
ändern kann. Sie tun es von selbst oder gar nicht.

Jetzt bin ich also niemand, der versuchen wird aus
dir einen besseren Menschen zu machen und auch niemand,
der mit beliebigen Menschen eine Beziehung anfängt, sondern
nach bestimmten Persönlichkeiten sucht.

Es kommt noch etwas hinzu. Es ist eine Angst die ich habe.
Ich befürchte einen Machtkomplex zu entwickeln. Sollte
das so sein, dann suche ich automatisch nach sozial
schwachen Menschen, die besonders zurück gezogen wirken,
um mich ihnen überlegen zu fühlen. Sollte das eines der
Hauptmerkmale sein, nach dem ich suche bei einer Beziehung,
dann will ich diese auch nicht. Sie wäre dann aus schlechten
Beweggründen entstanden mit dem Ziel die Schwäche des anderen
auszunutzen und mein EGO hervor zu tun.

Ich will so nicht sein. Ich suche nach einer harmlosen
Person, die mich fordert und sich das auch die Schultern
lädt, weil sie einen besseren Menschen aus mir machen will.
Die Person soll gleichzeitig aber auch etwas von mir haben.
Ich will eine Last sein, aber auch selbst tragen. Ich glaube,
ich kann in einer hektischen Zeit, die mit vielen Vorurteilen
kämpft, jemand sein, der versucht offen und Gegenwärtig zu sein.
Ich glaube mit ein bisschen Unterstützung könnte ich die Dinge,
die ich wirklich machen will, so tun, dass sie auch für
den anderen etwas gutes darstellen, was sie alleine nicht
getan / geschafft hätten.

Ich wirke dann vielleicht in manchen Momenten etwas künstlich
oder reserviert. Ich bin in manchen Augen evtl. sogar
ängstlich oder unsozial, aber ich denke, dass ich mich in Wegen, die
ich dann doch einmal gegangen bin, schließlich wohl fühle.

Soll ich lügen? Soll ich ein anderes Leben diesen Wunsch leben
und jetzt nur so tun, als würde ich mich freuen über deinen Besuch?

Wieso ist das Ziel da hinten so nah und für mich unerreichbar mit
den Annahmen die ich mache?

Bin ich emotional so oft verletzt worden, dass ich mir normale Beziehungen
gar nicht vorstellen kann oder überhaupt eine Beziehung nicht
vorstellen kann?

Verdränge und verschiebe ich einfache Probleme auf komplexere um
Zeit zu schinden und eine Lösung zu verhindern? Sucht sich der
Mensch seine Begründungen aus?

Wo ist der Mensch, der so denkt wie ich, isst wie ich, lebt wie
ich und sein will wie ich und gleichzeitig nicht so ist wie ich,
nicht so lebt wie ich und nicht ich sein will, aber mit mir sein
will?

Wieso vergesse ich immer wie schlimm die Vergangenheit war und
wie gut die Zukunft sein könnte?

Wo hört der Widerspruch auf?

Quicky 60

Weder die Gemeinschaft, die an einer großen gemeinsamen Idee arbeitet, noch das Individuum, dass nur für sich existiert können existieren.

Die Gemeinschaft zerstört in ihrer endgültigen und umfassenden Ausprägung das Individuum.
Das Individuum zerstört mit seinem Ego das Fortbestehen der Gemeinschaft.
Entweder es gibt die Menschen als eine Gemeinschaft voller nicht-Menschen oder es gibt keine Menschen mehr.

Geplantes Ende

Sie versuchen sich komplett zu verwirklichen. Die Individualität steht über allen Maßen. Die Selbstverwirklichung ist das einzige Ziel. Das persönliche Glück steht über allem. Ist es noch zu vereinbaren sich dem schrecklichen Los des langsamen Todes zu unterziehen ? Ist der Zufall der letzte zu besiegende Feind, wenn schon der Tod selbst nicht zu umgehen ist ?

Stellt man sich vor, dass es Menschen gibt, die sich die Zeit aussuchen könnten , an dem sie Sterben . Also wenn Sie es in langer Voraussicht planen würden und eine festgelegte Abfolge von Dingen bis dahin getan haben , dann wäre das Leben absolut privat und aufs Ich fokussiert beendet. Denn das Ich entscheidet bis zu letzt wann es stirbt und aufhört zu existieren.

Wieso machen das denn dann noch so wenige ?

Ich hoffe das das Zeitalter des Individuums soweit bereits eine Spitze erreicht hat, dass es sich langsam in die entgegen gesetzte Richtung bewegt. Das Individuum ist das was sich von den anderen unterscheidet. Soviel sei gesagt, nur schreitet der Extremismus auch in diesem Bereich vor und er wird nicht getadelt. Er gilt als gut und akzeptiert. Diese Auswüchse aber, sind diese, die sich nicht nur abgrenzen sondern entfremden. Sie nehmen Abstand von der Umgebung und von den Menschen. Ich will nicht Naturalist sein oder Sozialist, aber es steht fest, dass der Andere nicht weniger ist als man selbst. Die Geringschätzung und das Abgrenzen selbst setzen sich in vielen anderen Bereichen des Lebens fort, bis wir alles zum Ich gemacht haben. Diese „Über-Ich-ung“ der Gesellschaft, also das Auflösen einer Gesellschaft, nimmt dem Ich selbst jede Existenzgrundlage. Zum einen biologisch, zum anderen ist es eine Abspaltung von den meist durch Massenverhalten und Auslese ( im kulturellen Bereich ) gewonnenen Erkenntnissen , die dieses Individualisieren erst möglich machten. Es ist ein Abkapseln von Möglichkeiten.
Der Prozess scheint abgeschlossen für die Individualisten. Ein notwendiges Übel, nämlich der Nächste ist nur noch akzeptiert , weil es einem noch nutzt. Es wird vergessen, dass man selbst der andere ist und das ein Zusammen , auch bei der bestmöglichen Verwertung der eigenen Ressourcen, immer mehr ist , als ein Einzelnes.
Ich stelle mir vor, dass das Zusammensein und überhaupt jedes soziale Leben den Menschen überfordert. Die Vernetzung , so wie sie zur Zeit vorherrscht bringt uns die Möglichkeit der direkten Kommunikation zu sehr vielen, aber sie entwertet gleichzeitig auch das Gesagte. Der Inhalt bleibt bei der Kapazität eines begrenzten sozialen Kreises , wird nur aufgeteilt auf viel mehr Menschen. Ich denke, dass das Lernen eines neuen Miteinanders, welches sich auf sich selbst besinnt, als Menschen , eine der großen Herausforderungen sein wird. Der Extremismus , auch in dieser Richtung wird nicht aufzuhalten sein, aber er wendet den anderen für eine möglichst lange Zeitspanne ab.